Screenforce Day:
Gegen digitale Herausforderungen gut gerüstet: TV-Vermarkter auf dem Screenforce Day 2016
1500 Teilnehmer besuchen heute den Screenforce Day in Düsseldorf. "Wir stehen vor großen Herausforderungen, weil wir es im Bewegtbildmarkt mit neuen Wettbewerbern zu tun haben", sagte Martin Krapf, Geschäftsführer der Gattungsinitiative.
"Die neue Freiheit! Bewegtbild auf allen Kanälen" – unter diesem Motto treffen sich heute 1.500 Teilnehmer aus Unternehmen und Agenturen beim Screenforce Day 2016 in Düsseldorf (früher TV-Wirkungstag). "Wir stehen vor großen Herausforderungen, weil wir es im Bewegtbildmarkt mit neuen Wettbewerbern zu tun haben", sagte Martin Krapf, Geschäftsführer der Gattungsinitiative, die den Branchenevent für TV und Bewegtbild veranstaltet.
"Auf der anderen Seite bieten sich den TV-Sendern aber auch ganz neue Chancen, um vor allem die jüngeren Zuschauer mit neuen Content-on-Demand-Angeboten über alle Endgeräte zu erreichen", so Krapf. "Die TV-Branche hat im vergangenen Jahr zudem einen relevanten Milliarden-Betrag in hochwertige Programme investiert, so dass wir insgesamt für den Wettbewerb in der digitalen Welt gut gerüstet sind."
18 Redner und Talkgäste präsentieren auf dem Branchentreff Screenforce Day (SFD) Forschungsergebnisse und Beiträge. Die Eröffnungsrede hielt der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff. Selbstironisch gab er sich im Gespräch mit Moderator Wolfram Kons: "Ich spreche gern auf Mailboxen", sagte Wulff in Anspielung auf die Kreditaffäre 2011/12 und den Anruf bei "Bild"-Chefredakteur Kai Diemann.
Im Anschluss kritisierte US-Werbeblogger Bob Hoffman die Werbungstreibenden: Unter anderem sagte er, dass es ein "Irrglaube" sei, dass Leute, die Werbung im Fernsehen wegzappten, Onlinewerbung anklicken würden.
Vorgestellt wurde außerdem die Gattungsstudie "Screenlife 2016: Wie es Euch gefällt – Gratifikationen durch Bewegtbild". Die Kernergebnisse: Der individuelle Nutzen der unterschiedlichen Bewegtbildangebote wie lineares TV, Videoportale oder Streamingdienste wird neben dem Alter auch stark von der jeweiligen Lebensphase der Zuschauer beeinflusst.
Zu den Vorzügen des Fernsehens für die Zuschauer gehörten Entspannung und Stressabbau, aber auch Wissen, Spannung und Emotion. Diese Belohnungen seien sowohl im Zeitverlauf als auch über die Generationen hinweg weitgehend stabil und stünden auch für die Zukunft kaum in Frage. "Screenlife 2016" wurde vom IfD Allensbach und dem Medien-Institut im Auftrag von Screenforce durchgeführt und präsentiert.
Die Sehdauer der Ferngucker ab 14 Jahren ist in den ersten vier Monaten leicht höher als im Jahr 2015 (255 Minuten täglich ggü. 237 Min.) - was sich über den Sommer noch abschwächen kann. Auch bei den jungen Zielgruppen ist die TV-Nutzungszeit stabil bzw. leicht gestiegen (Quelle: AGF/GfK). Krapf dazu: "Manchmal sind wir selbst überrascht, wie robust und zäh sich das lineares Fernsehen im erweiterten Wettbewerbsumfeld zeigt. Auf der anderen Seite ist völlig unbestritten, dass es Veränderungen gibt – und zwar je jünger die Zuschauer, desto mobiler und non-linearer ist ihre Bewegtbildnutzung."
Der Gattungsinitiative Screenforce gehören die Vermarkter IP Deutschland, SevenOne Media, ARD-Werbung Sales & Services, El Cartel Media, Discovery Networks Deutschland, Viacom International Media Networks, Sport 1 Media, Visoon Video Impact, Sky Media, Disneymedia+, Servus TV, Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT) für Österreich und AG Fernsehwerbung Schweiz (AGFS) für die Schweiz an. Die 13 Partner repräsentieren gemeinsam 95 Prozent des TV-Werbemarktes in den DACH-Ländern.
Eindrücke vom SFD 2016 gibt es hier im Twitter-Stream.