Geburstagsausgabe: "taz" lässt Genossenschaftler ran
Zum 20. Jubiläum der "taz"-Genossenschaft und zum 33. Geburstag der Zeitung selbst produzieren 33 Genossenschaftler eine Sonderausgabe. Dabei sind Schauspieler Walter Sittler und Autor Eckhart von Hirschhausen - Kai Diekmann hatte sich nicht beworben.
Die "taz"-Genossenschaft wird 20 - und die linksalternative Berliner Tageszeitung feiert das Jubiläum mit einer Sonderausgabe, die die Genossenschaftler am 13. April selbst produzieren. Von den gut 11.600 Mitgliedern der Genossenschaft hätten sich mehr als 300 auf einen entsprechenden Aufruf mit Vorschlägen zum Thema "Das gute Leben" gemeldet. Unter diesem Motto findet am 14. April auch der Kongress tazlab im Berliner Haus der Kulturen der statt, der sich mit der Frage befasst, wie dieses "gute Leben" im 21. Jahrhundert aussieht.
Angelehnt an den 33. Jahrestag der "taz", die seit dem 17. April 1979 täglich erscheint, wurden 33 Genossenschaftler ausgesucht, die die Geburtstagsausgabe erstellen. Darunter ist etwa der Schauspieler und Stuttgart-21-Gegner Walter Sittler. Der Autor und Kabarettist Eckhart von Hirschhausen wird einen Beitrag liefern. "Bild"-Chefredakteur und "taz"-Genossenschaftler Kai Diekmann hatte sich übrigens nicht beworben.
Anlässlich des 20. Jubiläums sammelt die "taz"-Genossenschaft noch bis zum 15. September für die Aktion "Hand in Hand", die vier internationale Zeitungsgenossenschaften unterstützt: die tschechische und immer wieder mit Zensur konfrontierte "Kulturni noviny", die Istanbuler "Birgün", die uruguayische "La Diaria" und das schwedische linke Meinungsblatt "Fria Tidningen".
Die Gründung der Genossenschaft rettete die "taz" Anfang der 90er Jahre vor der Insolvenz und dem Verkauf. Das Modell sichert bis heute einerseits die finanzielle Existenz und andererseits die journalistische Unabhängigkeit der Zeitung. Derzeit liegt das durch die Genossenschaftler eingebrachte Kapital laut Verlag bei mehr als zehn Millionen Euro. Dabei haben sich die Regeln seit der Gründung der Genossenschaft nicht verändert: Noch immer kostet ein Anteil 500 Euro, noch immer hat jedes Mitglied unabhängig von der Anzahl seiner Anteile nicht mehr als eine Stimme.