
Gazprom kauft Komsomolskaja Prawda
Die Mediendivision des staatlich kontrollierten russische Energiekonzerns Gazprom erweitert sein Portfolio um die populäre kremltreue Boulevardzeitung Komsomolskaja Prawda.
Die Mediendivision des staatlich kontrollierten russische Energiekonzerns Gazprom erweitert sein Portfolio um die populäre kremltreue Boulevardzeitung Komsomolskaja Prawda. Das Blatt werde Anfang 2007 von der Holding Prof-Media des russischen Oligarchen Wladimir Potanin an Gazprom verkauft, teilte der Generaldirektor von Gazprom Media, Nikolai Senkewitsch, in Moskau mit. Angaben zum Preis für die auflagenstarke Zeitung wurden nicht gemacht. Zuvor hatte Potanin schon die Traditionszeitung Iswestija an Gazprom verkauft (Kontakter berichtete), die sich daraufhin von einem liberalen zu einem strikt linientreuen Blatt wandelte.
Medienbeobachter kritisieren, dass sich der Kreml vor der Präsidentenwahl 2008, in der es um die Nachfolge von Wladimir Putin geht, einen lückenlosen Zugriff auf die Presse sichere. "Der Verkauf der 'Komsomolskaja Prawda' bedeutet die komplette Konzentration der Medien in der Hand des Kremls», erklärte der Sekretär des russischen Journalistenverbandes, Igor Jakowenko der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Zu Gazprom Media gehören bereits die Fernsehsender NTW, NTW plus und TNT, die "Iswestija", das Nachrichtenmagazin Itogi, mehrere Zeitschriften sowie die Hälfte des Radiosenders Echo Moskwy.