Agenturverband:
GWA-Frühjahrsmonitor: Umsätze der Agenturen stagnieren
Das Umsatzwachstum der Agenturen hat sich deutlich abgeschwächt - auf durchschnittlich nur noch ein Prozent. GWA-Vize Thomas Eickhoff spricht von "Stagnation".
Die im Agenturverband GWA organisierten Agenturen sind 2017 im Schnitt um nur ein Prozent gewachsen. Ein Jahr davor lag das Plus noch bei 3,8 Prozent. Noch ein Jahr früher bei 6,5 Prozent. GWA-Vizepräsident Thomas Eickhoff, der bei der Präsentation des Frühjahrsmonitors den verhinderten Verbandschef Benjamin Minack vertrat, spricht von einem "stagnierenden Geschäft".
Allerdings ist das Bild geteilt. 49 Prozent der Agenturen melden eine Umsatzsteigerung im vergangenen Jahr, 44 Prozent einen Umsatzrückgang. Die Rendite liegt stabil bei 9,9 Prozent. Die Aussichten für das laufende Jahr sind offenbar nicht schlecht: 61,6 Prozent rechnen mit einer Umsatzsteigerung, nur 15 Prozent mit einem Umsatzrückgang.
Positiv fällt für die Agenturen ins Gewicht, dass die Planungssicherheit zugenommen hat. 54 Prozent der Umsätze für das laufende Jahr sind bereits sicher eingetütet. Im vergangenen Jahr war dies zum selben Zeitpunkt nur bei 48 Prozent der Umsätze der Fall.
Den mit Abstand höchsten Anteil am Geschäft der Agenturen haben Maßnahmen, die sich um die Themen Online-Marketing und E-Commerce drehen. Für 51 Prozent der Befragten ist dies das wichtigste Geschäftsfeld, bei 14 Prozent rangiert es auf Platz zwei. Das mit Abstand wichtigste Trendthema ist und bleibt (wie schon im Vorjahr) der Bereich Content Marketing.
Es gibt einen Trend zu Festanstellungen
Offenbar gibt es in den Werbehäusern mittlerweile einen verstärkten Trend hin zur Festanstellung von Mitarbeitern. 55 Prozent der Agenturen berichten, dass die Zahl der Festangestellten gestiegen sei. Laut Eickhoff könnte dies mit der verschärften Konkurrenzsituation beim Kampf um Fachkräfte zu tun haben. 56 Prozent der Agenturmitarbeiter sind Frauen; an die Spitze schaffen es dabei aber nur die wenigsten. Laut GWA-Frühjahrsmonitor haben 17 Prozent der Agenturen ein Diversity-Programm aufgesetzt. "Da kann man sicherlich noch mehr machen", ist Eickhoff überzeugt.
Von einer Frauenquote halten die befragten Agenturen allerdings nichts: 46 Prozent halten sie für "wenig sinnvoll", weitere 32 Prozent für "gar nicht sinnvoll".
An der Befragung zum GWA-Frühjahrsmonitor haben in diesem Jahr 84 Agenturen teilgenommen.