GEZ nimmt weniger Gebühren für ARD und ZDF ein
Erneut weniger Rundfunkgebühren meldet jetzt die Gebühreneinzugszentrale für das Jahr 2010. Ein deutlich zweistelliger Millionenbetrag fehlt demnach ARD, ZDF und dem Deutschlandradio.
Die Gebühreneinnahmen der öffentlich- rechtlichen Sender sind 2010 wieder zurückgegangen. Wie der Geschäftsführer der Gebühreneinzugszentrale (GEZ), Hans Buchholz, dem Mediendienst "epd" sagt, liegen die Einnahmen mit 7,54 Milliarden Euro knapp 60 Millionen Euro unter den Vorjahreserträgen. Die Gründe: ein Rückgang der angemeldeten Geräte und die steigende Zahl von Befreiungen von der Rundfunkgebühr. Die ARD hat im vergangenen Jahr aus dem Gebührentopf 5,52 Milliarden Euro Rundfunkgebühren erhalten, 1,83 Milliarden das ZDF. Ein kleiner Teil geht noch an das Deutschlandradio.
Die Rückgänge sind mit ein Grund dafür, warum die Rundfunkgebühr mit dem Segen der Bundesländer ab 2013 auf ein Haushaltsmodell umgestellt wird. Bisher wird die Gebühr gerätebezogen von der GEZ erhoben. Zuletzt hat der MDR mit seinen teils strukturschwachen Sendegebieten und immer weniger Gebührenzahlern angekündigt, dass er massiv sparen müsse und mit herben Einschnitten rechne.
Debattiert wird auch, ob ARD und ZDF in Zukunft auf Werbung verzichten sollten – als eine Art "Gegenleistung" für die Umstellung auf das beitragsstabilere Haushaltsmodell, bei dem jeder zahlen muss. Ohne Werbeeinnahmen müssten die Öffentlich-Rechtlichen auf rund 500 Millionen Euro im Jahr verzichten. Bleibt dem ARD-Hörfunk die Werbung erhalten, wie es manche Länder fordern, sind es noch gut 300 Millionen, die in der Gebührenkasse fehlen.
Seit Jahresanfang haben sich ARD und ZDF schon ein bisschen auf das neue Gebührenmodell eingestellt, das in eineinhalb Jahren in Kraft tritt. Seither wirbt nicht mehr die GEZ beim Bürger fürs Zahlen, sondern die Sender selbst in einer Gemeinschaftskampage. Der kreative Part liegt bei der Agentur Serviceplan.