Günther Jauch kehrt zur ARD zurück
Jetzt also doch: In einem zweiten Anlauf hat das Erste Günther Jauch ab Herbst 2011 gewinnen können, schreibt "Sueddeutsche.de". Er soll den Sendeplatz von Anne Will übernehmen.
Günther Jauch wird wieder bei der ARD moderieren - allen Dementis im Vorfeld zum Trotz. Das meldet "Sueddeutsche.de". Nach Stationen bei ZDF und RTL wird der TV-Entertainer demnach von Herbst 2011 an Sonntagabend nach dem "Tatort" moderieren. Er folgt nach den Planungen auf Anne Will, heißt es. Will soll im vergangenen Herbst nurmehr einen Zwei-Jahres-Vertrag bekommen haben, ist in der Branche zu hören. Danach wird sie einen neuen Sendeplatz in der ARD erhalten.
Sueddeutsche.de schreibt, dass Jauch im Ersten auch große Galas oder Jahresrückblickssendungen moderieren sowie bei Wahlen Fragen stellen könnte. Er ist beim Bayerischen Rundfunk im Radio zusammen mit Thomas Gottschalk in den 80er Jahren groß geworden; er gilt den ARD-Oberen mehr oder weniger offiziell seit Jahren als begehrenswerter Infotainer, den es zu gewinnen gilt. Ein erster Übernahmeversuch ist allerdings 2007 an den Mühlen des ARD-Bürokratie-Apparats gescheitert. Damals ist es auch just um diesen Sendeplatz gegangen, den seither Anne Will innehat.
Jauch sei ein "sehr beliebter Moderator und ein sehr kompetenter Journalist. Er hat diesen Beruf ja mal gelernt", hat ARD-Programmdirektor Volker Herres schon Ende 2009 in einem Gespräch mit Sueddeutsche.de gelobt. Dem Online-Auftritt der "SZ" zufolge haben die Intendanten Peter Boudgoust (SWR), Monika Piel (WDR) und Lutz Marmor (NDR) die Top-Personalie in den vergangenen Monaten in aller Ruhe vorbereitet. Eine wichtige Rolle spiele dabei Jauchs zehn Jahre alte Produktionsfirma I & U, die in den vergangenen Monaten diverse wichtige Aufträge aus der ARD bekommen hat. "So wurde der Weg geebnet", schreibt "Sueddeutsche.de".
Von 1985 bis 1989 machte Günther Jauch zusammen mit Gottschalk in München die B3-Radioshow. Für den BR moderierte er auch die TV-Sendung "Live aus dem Alabama", für den SDR den "Rätselflug". Dann wanderte er zum ZDF, wo er ihn "Na siehste!" oder im "Aktuellen Sportstudio" zu sehen war. Das große Geldverdienen setzte bei RTL ein, wo er seit Jahren die Quote mit "Wer wird Millionär?" hochhält und "Stern TV" produziert sowie moderiert. Das Nachsehen hat RTL; dort könnte jetzt Oliver Geissen in einige Rollen Jauchs schlüpfen, schreibt "Sueddeutsche.de".
RTL und Jauch äußern sich prompt zur Personalie: "Wer wird Millionär?" geht weiter, so lange Sender und Jauch Freude daran haben und die Zuschauer es sehen wollen, heißt es. Jauch sagt: "Darüber hinaus arbeiten wir, wie in der Vergangenheit auch, an neuen Showkonzepten." Günther Jauch werde im Zuge der Übernahme der Moderation des Polittalks am Sonntagabend bei der ARD die Moderation von "Stern TV" im Laufe des Jahres 2011 abgeben, heißt es weiter. Die Nachfolge werde spätestens Anfang 2011 bekanntgegeben.
Für die ARD steht indes fest: Mit dem Start von Günther Jauch will das Erste 2011 auch sein Sendeschema modifizieren. Die "Tagesthemen" sollen dann von Montag bis Donnerstag einen einheitlichen Sendebeginn erhalten. An diesen Wochentagen sollen neu auf der Spätabendleiste Gesprächssendungen ausgestrahlt werden. Dort soll Sendung "Anne Will" dann den neuen Sendeplatz erhalten. Frank Plasbergs Talk vom Mittwoch wandert damit eine Stunde nach hinten auf 22.45 Uhr.