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Görtz-Marketingchef wechselt auf Agenturseite zu Loved
Spätestens im August wird Michael Jacobs, derzeit Bereichsleiter Marketing und Kommunikation bei Görtz, als neuer Geschäftsführer bei der Hamburger Agentur Loved einsteigen.
Michael Jacobs, 45, heuert als Geschäftsführer bei der designorientierten Thjnk-Tochter Loved an. Bei der Hamburger Agentur tritt er die Nachfolge von Sandra Rehder an, die die Firma auf eigenen Wunsch verlassen hat. Nach 20 Jahren beim Schuhhändler Görtz, wo Jacobs den Gesamtbereich Marketing und Kommunikation etabliert hat und diesen leitet, wolle er "bewusst etwas Neues wagen". Zuerst aber wollte er seine Hausaufgaben beim zuletzt angeschlagenen Unternehmen Görtz zu Ende bringen. Nach drei Jahren sei der Restrukturierungsprozess nun abgeschlossen, sagt der studierte Medien- und Kommunikationswissenschaftler.
Spätestens im August wird er als Geschäftsführer bei Loved einsteigen. Die Agentur wird er dann gemeinsam mit Mitinhaberin Mieke Haase leiten. Man kennt sich: Loved betreut seit Jahren Görtz als Kunden. Thjnk-Vorstand Michael Trautmann bedauert den Weggang von Sandra Rehder. Sie habe ihren Ausstieg aber frühzeitig kommuniziert. Dass sich Jacobs ohnehin neu orientieren wollte, sei schließlich eine "glückliche Fügung" gewesen: "Er war die erste und einzige Person, die wir angesprochen hatten", sagt Trautmann.
Dass Jacobs keine Erfahrung auf Agenturseite hat, stört Trautmann nicht: "Jeder, der fünf oder sechs Jahre mit einer Agentur zusammen gearbeitet hat, weiß, worauf er sich einlässt. Ich sehe mehr Chancen als Risiken. Michael Jacobs ist ein sehr inhaltlich getriebener Mensch." Trautmann selbst war zwei Jahre Global Head of Marketing bei Audi, bevor er seine eigene Agentur gegründet hat. Von Jacobs erhofft er sich, mehr Synergien zwischen Thjnk und der knapp 40 Mitarbeiter großen Loved zu schaffen.
Wenn Marketing-Manager auf Agenturseite wechseln, ist das immer noch die Ausnahme. Wie W&V in der aktuellen Ausgabe berichtet, wächst aber langsam die Bereitschaft, Marketeers in eine Agentur zu holen. Welche Hoffnungen damit verbunden sind, und welche Marketeers noch ihr Glück auf Agenturseite suchen, lesen Sie in der neuen W&V (Nr. 18/2014 vom 28.4.).