
Twitter-Aufreger:
Fridays for Future verärgern mit makaberem Post
Kurz vor Heiligabend gibt es noch einmal einen handfesten Twitter-Skandal, präsentiert von Fridays for Future. Zum Glück hat sich immerhin die Deutsche Bahn bisher rausgehalten.

Foto: Nico Roicke, Unsplash
"Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch bald eh nicht mehr dabei." Diesen nicht ganz so weihnachtlichen Satz posteten Fridays for Future Germany nur einen Tag vor Heiligabend auf ihrem Twitter-Account. Und ernteten jede Menge Negativreaktionen.
Wie geht Satire?
Unter dem Hashtag #weihnachtenundklimakrise rief der deutsche FFF-Ableger am Morgen des Montag vor Weihnachten auf Twitter zu einem Spiel auf: "Wir suchen Sätze, die man sowohl an Weihnachten als auch im Angesicht der Klimakrise sagen kann! Dafür verwenden wir #weihnachtenundklimakrise. Also los, los, los! (& vergesst den Hashtag nicht)". Ok, klasse. Klingt lustig. Die Twitter-Gemeinde liebt ja sowas.
Innerhalb kurzer Zeit trendete der Hashtag bei der Kurznachrichtenplattform. Der Aufruf war der eine Grund. Für Aufsehen sorgte aber vollem der Satz, den das Team selbst zu diesem Spiel absetzte. Der mit den Großeltern, die bald nicht mehr da sind.
Der Mini-Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Das Twitterteam klärte auf und postete: "Was darf Satire?" Die Gegenfrage einer Nutzerin war: "Wie geht Satire?".
Kommentare aus der Politik
Für die AfD war der Post und auch die Antwort eine willkommene Steilvorlage, gegen die Bewegung zu wettern. Immer diese freche junge Generation. Jetzt wollen sie sogar, dass die Großeltern sterben. So der Grundtonus der Kommentare. Von Dummheit war die Rede.
Aber auch andere, eher FFF-nahe Politiker wie Charlotte Obermeier von den Grünen konnten über den satirisch gemeinten Post nicht lachen. "Meine Oma ist vor etwa drei Wochen verstorben. Es wird mein erstes Weihnachten ohne sie. Ich wünschte, sie könnte mir noch mal in irgendwas reinreden ... Finde euren Tweet maximal unpassend".
Ausgerechnet mit Humor haben es die Grandparents for Future genommen und antworteten auf den Tweet, dass sie darüber lachen können. Die Follower des Accounts sehen das jedoch anders.
Entschuldigung am Nachmittag
Nachdem die Aufregung kein Ende nahm, setzte das FFF-Team gegen Nachmittag noch eine Entschuldigung ab: "Wir möchten uns aufrichtig bei allen entschuldigen, die sich durch unseren satirisch gemeinten Tweet heute Morgen verletzt gefühlt haben. Auch die tolle Unterstützung unzähliger Großeltern wollen wir nicht geringschätzen. Wir wünschen erholsame Tage nach diesem aufregenden Jahr!"
Gelöscht hat man den Tweet aber nicht. Dafür das Wort Großeltern mit mittlerweile über 3.700 Erwähnungen den Hashtag #WeihnachtenUndKlimakrise hinter sich gelassen (3.400).