
Spirituosen:
Frank Schübel verlässt Berentzen-Vorstand
Der Getränkehersteller Berentzen verliert seinen Chef. Vorstandssprecher Frank Schübel wird seinen Posten im Herbst verlassen - und bewirbt sich bei den Aktionären um ein Mandat im Aufsichtsrat.

Foto: W&V
Der Getränkehersteller Berentzen verliert seinen Chef. Vorstandssprecher Frank Schübel werde seinen Posten im Herbst verlassen, teilte die Berentzen Gruppe AG aus dem emsländischen Haselünne am Dienstag in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Schübels Vertrag endet am 30. Oktober. Er ist seit Ende 2012 Vorstandschef von Berentzen.
"Nach mehr als vier Jahren in der Führung der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft habe ich mich für eine Veränderung aus persönlichen Gründen entschieden", erläutert Frank Schübel diesen Schritt. "Ich übergebe meine Verantwortung in einer Situation, in der die Unternehmensgruppe strategisch und organisatorisch sehr gut aufgestellt ist: Maßnahmen, die für das Geschäftsjahr 2017 und darüber hinaus von Bedeutung sein werden, beispielsweise Preiserhöhungen, Lancierung neuer Innovationen und technischer Verbesserungen sind bereits erfolgreich in der Umsetzung und werden die positive Unternehmensentwicklung weiter stützen," so der Vorstandssprecher.
Schübel will dem Unternehmen aber weiterhin mit seinem Know-how zu Seite stehen und kündigte seine Bereitschaft für einen Wechsel in den Aufsichtsrat an.
2013 hatte der US-Softdrinkhersteller Pepsi die seit 1960 bestehende Konzession mit Berentzen beendet. Inzwischen ist der Getränkehersteller wieder in den schwarzen Zahlen und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 159 Millionen Euro und einen Gewinn von 2,2 Millionen Euro. Dabei half auch ein neues Standbein: Ein Tochterunternehmen bietet für Gastronomen und den Lebensmittelhandel ein System für frisch gepressten Orangensaft an.
Unter Schübels Leitung wurden seit 2015 die stimmrechtslosen Vorzugsaktien in stimmberechtigte Stammaktien umgewandelt. Der Hauptinvestor Aurelius, der 2008 die Mehrheit des seit 1994 börsennotierten Familienunternehmens übernommen hatte, zog sich im vergangenen Jahr komplett aus dem Getränkekonzern zurück. Größter Einzelinvestor ist inzwischen die niederländische Investmentgesellschaft Monolith, die 10,42 Prozent der Anteile hält.
Frank Schübel war zuvor als Geschäftsführer für die Molkerei Weihenstephan tätig und hatte Führungspositionen bei der Deutschen Bahn AG und der Nestlé AG inne.