Ranking-Skandal:
Fragwürdiges SWR-Handbuch zum Umgang mit Votings
Ein internes "Handbuch Ranking-Formate" des SWR erweckt laut "Spiegel" den Verdacht, dass Eingriffe in die Online-Abstimmungsergebnisse von Ranking-Shows erwünscht waren.
Ein internes "Handbuch Ranking-Formate" des SWR erweckt den Verdacht, dass Eingriffe in die Online-Abstimmungsergebnisse von Ranking-Shows unter bestimmten Umständen erwünscht waren. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
In dem "Verbindlichen Leitfaden" heiße es gleich zu Anfang über die Verwendung von Votings ausdrücklich: "Über die endgültige Reihenfolge entscheidet auf jeden Fall die Redaktion." Votings sollten "immer redaktionell begleitet sein, weil im einen oder anderen Fall politisch oder ethisch unkorrekte Votings zustande kommen können", zitiert "Der Spiegel". Auf welche Weise ethisch unkorrekte Ergebnisse bei SWR-Rankingshows wie "Unsere schönsten Wanderwege" oder "Die schönsten Kirchen im Südwesten" zustande kommen könnten, werde jedoch nicht formuliert. Es fehle auch der Hinweis, dass mögliche redaktionelle Änderungen der Reihenfolge gegenüber dem Zuschauer transparent gemacht werden müssten.
Der SWR teilte dazu gegenüber dem Nachrichtenmagazin mit, dass ein Eingreifen nur gefordert sei, wenn Voting-Ergebnisse etwa "gegen die im Staatsvertrag über den Südwestrundfunk festgelegten Programmgrundsätze verstoßen hätten". Zudem sei es im SWR nie zu einem solchen Fall gekommen, "deshalb hat diese Regelung in keinem einzigen Fall dazu geführt, dass die Redaktion gegen ein vorliegendes Zuschauer-Votum eine Sendung ,umgestaltet' und ausgestrahlt hat".