
Fränkischer Porzellanhersteller Rosenthal wird italienisch
Der Italienische Besteck-Konzern Sambonet Paderno übernimmt Rosenthal
Die "Best Brand" Rosenthal ist vorerst gerettet. Nach monatelangen Verhandlungen übernimmt der italienische Besteck-Hersteller Sambonet Paderno den insolventen Traditionskonzern aus dem oberfränkischen Selb. Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen. Von einer Übernahmesumme in Höhe von ewa 34 Millionen Euro wird aber gemunkelt. Sambonet Paderno aus dem Piemont übernimmt das komplette Unternehmen - inklusive aller 1.200 Beschäftigten, der Markenrechte, Patente und Werke.
Rosenthal, 1879 als Manufaktur gegründet, ist Deutschlands größer Porzellan-Hersteller. Er hatte Anfang des Jahres Gläubigerschutz beantragt, nachdem der irische Mutterkonzern Waterford Wedgwood insolvent geworden war. Die Verbindlichkeiten des Porzellanunternehmens beliefen sich zuletzt auf rund 100 Millionen Euro. Größter Gläubiger ist die Bank of America, die am Wochenende alle Sicherheiten, darunter auch die wertvollen Markenrechte, freigegeben und damit den Weg für den Kauf freigemacht hatte.
Sambonet Paderno ist ein Familienunternehmen, das auf eine 153-jährige Geschichte zurückblickt. Das Unternehmen hat überdies Erfahrung mit Sanierungsfällen. So übernahmen die Brüder Pierluigi und Franco Coppo, die den Großküchenausstatter Paderno besaßen, 1997 den angeschlagenen Besteckhersteller Sambonet - und brachten ihn in die Profitzone. "Wir sind zuversichtlich und stolz, den Neuanfang für Rosenthal zu gestalten", sagte Sambonet-Chef Pierluigi Coppo.