
Kreation des Tages:
Foodporn für den Super Bowl
Die Fertiggerichte-Marke Devour provoziert mit einem zweideutigen Spot zum Thema Foodporn. Während des Super Bowls darf nur die "zensierte" Version laufen.

Foto: Devour
Dieser Tiefkühlspot ist zu heiß fürs amerikanische Fernsehen. Während des Super Bowl am 3. Februar in Atlanta wird die Kraft Heinz-Marke Devour ein gesellschaftliches Tabu thematisieren. Es geht um Pornos. Ein Schelm, wer Schweinisches dabei denkt.
Ohne Zweifel hat das Internet Pornografie zur Mainstream-Unterhaltung werden lassen. 25 Prozent der Suchanfragen drehen sich um Pornos. Dem Word Wide Web verdanken wir aber auch einen Trend, der nur auf den ersten Blick etwas mit Erotik gemein hat.
Die Rede ist von Foodporn. Fotos und Videos seines Essens mit dem dazugehörigen Hashtag zu posten ist mindestens so verbreitet wie das Gucken von Schmuddelfilmchen.
Seine Freundin ist verzweifelt
Der Protagonist des 60-sekündigen Spots ist süchtig nach Foodporn und hat obendrein noch einen Fetisch - die Fertiggerichte der Tiefkühlmarke Devour. Seine Abhängigkeit habe ihn zu einem 3-Minuten-Mann gemacht, beklagt seine verzweifelte Lebensgefährtin aus dem Off, während er die Mikrowelle einschaltet. Zerknüllte Servietten liegen unter dem Bett, auf Tablet und Laptop laufen die Videos pausenlos und selbst in der Arbeit kann er nicht widerstehen.
Sehen Sie hier die "unzensierte" Langfassung, die Devour bereits vor dem Super Bowl online verbreitet.
Aufgrund zahlreicher sexueller Anspielungen und des Wörtchens "Porn" war die Agentur David Miami gezwungen, eine jugendfreie Super-Bowl-Version des Spots zu produzieren. Diese ist 30 Sekunden kürzer und wird dann im Werbeumfeld am 3. Februar bei CBS zu sehen sein.
"Zensierte Spots" sind ein bewährtes Mittel von marken und Agenturen, die rund um den Super Bowl um Aufmerksamkeit buhlen: Angesichts der großen Konkurrenz sorgt ein inszenierter Aufreger für zusätzliche Reichweite - da kann es sogar positiv sein, wenn ein Spot komplett aus dem teuersten Werbeumfeld des Fernsehens fliegt.
Auf viel PR statt teurer Werbebuchung spekulierten in der Vergangenheit unter anderem Carl's Jr., Peta oder Sodastream. Kraft Heinz macht 2019 eben einfach beides.
Zielgruppe sind Männer
Ein zusätzlicher Teil der Kampagne ist eine Foodporn-Hotline. Eine verführerische Frauenstimme mache dort den Anrufern die "Buffalo Chicken Mac & Cheese" oder die "Loaded Potatoes with Angus Beef and Bacon" schmackhaft, berichtet USA Today.
Es ist nicht das erste Mal, dass Devour mit expliziten Werbebotschaften auffällt. 2016 lautete der Claim: "Food You Want to Fork." Die Marke wolle eine männliche Zielgruppe ansprechen, teilte das Unternehmen mit.
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