Unister-Chef Thomas Wagner:
Flugzeugabsturz: Weiterer Unister-Gründer mit an Bord
Auf dem Weg von Venedig nach Leipzig stürzte ein Kleinflugzeug mit Unister-Chef Thomas Wagner ab. Jetzt bestätigt das Unternehmen, dass auch ein Gesellschafter mit an Bord war.
Am Tag nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges mit Unister-Chef Thomas Wagner an Bord in Slowenien haben Mitarbeiter des Internetkonzerns mit einer Trauerminute der Opfer gedacht. Inzwischen ist bestätigt: An Bord der in Slowenien abgestürzten Privatmaschine saß neben Wagner auch der 39 Jahre alte Gesellschafter und Mitbegründer der Unister-Holding, Oliver Schilling.
Unister befinde sich in einem Moment der tiefen Trauer, teilte das Unternehmen am Freitag mit. "Unfassbar. Wir sind alle traurig. Und sprachlos", erklärte auch Unister-Mitgründer und Gesellschafter Daniel Kirchhof. Wagner habe ein neues Wirtschaftssegment geschaffen und Großes aufgebaut.
Vom Unternehmen hieß es weiter, es sollten nun wichtige Weichen für das operative Geschäft "im Sinne unseres Gründers" gestellt werden. Das Flugzeug war am Donnerstag auf dem Weg von Venedig nach Leipzig abgestürzt. Mit Wagner und Schilling starben der Pilot sowie ein weiterer 65 Jahre alter Insasse, wie die slowenische Polizei in Nova Gorica mitteilte.
Der 65-Jährige soll laut Medienberichten Banker und Unternehmensberater sein. Berichte über einen Geldkoffer mit mehreren Millionen Euro an Bord wollte die Polizei vor Ort nicht kommentieren. Laut "Bild" soll an der Absturzstelle viel Bargeld gefunden worden sein. "Davon weiß ich nichts", sagte Kirchhof. Er geht davon aus, dass Thomas Wagner geschäftlich unterwegs war. Später sagte Unternehmenssprecher Rogl: "Herr Wagner und Herr Schilling befanden sich in Venedig in Gesprächen mit potenziellen Investoren."
Das Flugzeug, eine in den USA registrierte Piper 32, war etwa eine halbe Stunde nach dem Start bei Predmeja im Osten Sloweniens in Schlingern geraten. Es soll Probleme mit Vereisung gegeben haben. Die Maschine raste im gebirgigen Gelände in einen Wald und brannte aus. Man haben den Slowenen Unterstützung angeboten, erklärte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig.
Wagner hatte das Unternehmen Unister 2002 in Leipzig ursprünglich als Studententauschbörse gegründet. Das Start-up wuchs rasant und wurde innerhalb weniger Jahre zu einem Internet-Imperium mit 40 nationalen und internationalen Websites - darunter Portale wie "fluege.de" und "ab-in-den-urlaub.de". 2012 geriet Unister ins Visier der Justiz, Wagner war kurzzeitig in Untersuchungshaft.
Ihm und drei weiteren Managern wurden unter anderem unerlaubte Versicherungsgeschäfte und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Unister wies die Vorwürfe stets zurück. Zum Prozess kam es bisher nicht, weil das Landgericht Leipzig derzeit eine weitere Anklage prüft, eine erste Anklage war nur teilweise zugelassen worden.