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Fernsehprogramm im Herbst: Serien bis zum Abwinken
Die öffentlich-rechtlichen Sender, die Privaten und auch die Pay-TV- und Streamingdienste gehen mit einem großen Portfolio in den Herbst und Winter. Ein Überblick:
Zwischen September und Mai fackeln die TV-Anbieter ein Feuerwerk von Neuproduktionen und Erstausstrahlungen ab. Denn im Herbst endet die Urlaubszeit, die Leute sehen deutlich mehr fern, und auch die Industrie investiert wieder in Werbung, die wiederum die Privatsender am Leben hält. Die öffentlich-rechtlichen Sender, die Privaten und auch die Pay-TV- und Streamingdienste gehen mit einem großen Portfolio in den Herbst und Winter. Ein Überblick:
ARD:
Das Erste hat eine achtteilige Serie an vier Abenden in acht Teilen: In "Das Verschwinden" spielt Julia Jentsch eine Mutter, die ihr unter mysteriösen Umständen verlorenes Kind sucht. Programmierung offen.
Ansonsten dominieren Filme: "Das Leben danach" (27.9.) thematisiert das Unglück auf der Duisburger Love Parade. Am 1.10. debütiert der Schwarzwald-"Tatort" mit Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner, am 2.10. ist "Die letzte Reise" mit Christiane Hörbiger und Suzanne von Borsody im Programm und am 3.10. die Persiflage "Willkommen bei den Honeckers" mit Martin Brambach als EX-DDR-Staatschef in Chile.
Zu den Show-Höhepunkten zählt die ARD am 16.9. die Oktoberfestshow "Dirndl!Fertig!Los!" mit Florian Silbereisen und eine Neuauflage des Spektakels "Spiel für Dein Land" mit Jörg Pilawa ab 30.9..
ZDF:
Das ZDF geht mit zwei neuen Serien gleich an einem Tag in die neue Saison: Am 7.9. starten "Zarah" und "Das Pubertier" nach dem gleichnamigen Buch von Jan Weiler. Am 15.9. legt das ZDF mit "Schuld" nach Ferdinand von Schirach nach. In der Woche ab 11.9. starten die neuen "Soko"-Staffeln. Vom 1. bis 3.10. ist der Dreiteiler "Maximilian - Das Spiel von Macht und Liebe" mit Jannis Niewöhner zu sehen, der im späten Mittelalter angesiedelt ist.
Ein seltenes Jubiläum erwartet die TV-Zuschauer am 25.10., wenn die Geburtstagsausgabe des Kriminalklassikers "Aktenzeichen XY... ungelöst" ausgestrahlt wird, der am 20.10.1967 erstmals mit TV-Legende Eduard Zimmermann zu sehen war. Einen Programmschwerpunkt hat das ZDF rund ums Reformationsjubiläum gestrickt: An zentraler Stelle steht der 165-Minuten-Film "Zwischen Himmel und Hölle" am 30.10. mit Maximilian Brückner als Martin Luther.
Show-Highlights: "Anna Netrebko in der Waldbühne" (10.9.), Die versteckte Kamera" (23.9.) und eine Abendversion von Horst Lichters Trödelsendung "Bares für Rares" (Zeitpunkt noch offen). Am 28.10. steht der vorletzte Krimi der "Bella Block"-Reihe an.
RTL:
Der Privatsender hat trotz unterschiedlicher Erfahrungen mit dem Genre Serie einige neue Produktionen angestoßen: Am 21.9. läuft die Krimiserie "Bad Cop - kriminell gut" mit David Rott an. In der Pipeline stehen die Serien "Lifelines" mit Jan Hartmann, "Jenny - echt gerecht" mit Birte Hanusrichter, "Sankt Maik" mit dem Trickbetrüger Maik Schäfer (Daniel Donskoy), "Beck is back" mit Bert Tischendorf als vierfacher Vater und Hausmann sowie die Sitcom "Beste Schwestern" mit Mirja Boes und Sina Tkotsch.
Zwei Filme hat RTL für die kommende Zeit angekündigt - im Vergleich zur öffentlich-rechtlichen Produktionsschmiede wenig, aber immerhin: Mit "Das Joshua Profil" und "Passagier 23" werden zwei Bücher des Thriller-Autors Sebastian Fitzek verfilmt.
Dafür stehen mehrere Shows an: Bei "Buschi vs Köppen" duellieren sich Frank Buschmann und Jan Köppen. Im Spiel "The Big Bounce" müssen die Kandidaten einen Trampolin-Parcours überwinden, in "Stars im Spiegel" geht es um Selbst- und Fremdwahrnehmung Prominenter, und in "Kopfgeld" müssen Promis auf die schwächsten in ihrer Gruppe achten.
Sat.1:
Sat.1 hat angekündigt, seinen Fictionaufwand anzukurbeln. So soll der Thriller-Stoff "Der Staatsfeind" (Arbeitstitel) mit Henning Baum ("Der letzte Bulle") entstehen, der als kleiner Polizist vom übermächtigen Geheimdienst gejagt wird. Der Thriller "Keine zweite Chance" aus der Feder von US-Autor Harlan Coben soll als Zweiteiler mit Petra Schmidt-Schaller und Sebastian Bezzel umgesetzt werden. Bereits im Herbst will Sat.1 mit Felicitas Woll eine neue Reihenfigur präsentieren: "Das Nebelhaus" ist ein Film nach einem Eric-Berg-Buch.
Und dann plant Sat.1 noch ein relativ ungewöhnliches Projekt: "Fiction meets Reality" nennt es der Sender. Bei dem Format "Der perfekte Mord? Das Krimi-Duell" soll ein echter Ermittler einen Fall lösen, den die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr geschrieben haben. Neben der Fortsetzung von "Einstein" mit Tom Beck hat Sat.1 noch drei weitere Serienpilotprojekte in Arbeit.
ProSieben:
Eigene Fictionstoffe sind bei ProSieben kein Thema, dafür die Show: Eines seiner neuen Projekte für die kommende TV-Saison ist "Das Ding des Jahres", eine Erfindershow nach einer Idee von Stefan Raab. Die Moderation ist noch offen.
In Raabs Fußstapfen in dessen alter Rolle als Gastgeber einer Show im Duell mit einem einzelnen Kandidaten wird der 44 Jahre alte TV-Koch Steffen Henssler am 30.9. loslegen. Ob das Spektakel "Schlag den Henssler" an Raabs Original heranreichen wird?
ZDFneo:
Der ZDF-Ableger, der ständig seine Marktanteile ausbaut, hat es auch mit den Serien. Gleich mehrere starten noch in diesem Herbst. Voraussichtlich drei neue eigenproduzierte sollen 2018 dazukommen. Am 6.10. soll unter anderem die dänisch-deutsche Thrillerserie "Countdown Copenhagen" starten. Eine zehnteilige, belgisch-deutsche Dramaserie mit dem Titel "Sylvia's Secret" beginnt am 10.10.. Eine weitere belgisch-deutsche Psychodramaserie mit neun Folgen, Arbeitstitel "Tabula Rasa", ist für 2018 geplant.
Mitte November hat die in Berlin gedrehte, sechsteilige Dramaserie "Die Lobbyistin" (mit Rosalie Thomass) Premiere. Noch keinen Sendetermin gibt es für eine Krimi-Serie mit dem Arbeitstitel "Parfum", die Iris Berbens Sohn Oliver produziert.
Vox:
Auch bei Vox spielen Serien eine große Rolle, auch eigenproduzierte. Der "Club der roten Bänder" geht mit Staffel drei ins Finale, "Milk & Honey" soll folgen - es geht um vier Männer, die auf dem Land einen Escort-Service für Frauen aufmachen. Im übrigen hat RTL II mit dem Serienpiloten "Call The Boys - vier Männer für gewisse Stunden" einen sehr ähnlichen Stoff verfilmt. Die Branche plaudert und kopiert gern.
Die Krimiserie "Gone" ist das erste Projekt der Kooperation zwischen der Mediengruppe RTL Deutschland, dem französischen TV-Sender TF1 und NBCUniversal - sie ist auf zwölf Folgen angesetzt. Aus den USA kommen Serien wie "Big Little Lies" und "Imposters". Nonfiction sind die Reihen "Ich, einfach unvermittelbar?" über Menschen mit Autismus oder Tourette-Syndrom oder auch "Das Vorstellungsgespräch".
RTL II:
Bei RTL II heißt die Serie mit den käuflichen Herren nicht "Milk & Honey", sondern "Call The Boys - vier Männer für gewisse Stunden". Der Pilotfilm ist am 11.9. zu sehen. Auch am 11.9. startet die Dating-Show "Love Island" mit Jana Ina Zarrella - für Ende September ist die Dokusoap "Traumhochzeit zum Schnäppchenpreis" mit Daniela Katzenberger vorgesehen. Weitere Reihen für den Herbst sind: "Voll vertraut - Traumhochzeit mit Hindernissen", "Die Gruppe - Mein wahres Leben" und "Kleine Helden ganz groß! Wenn Kinder kämpfen müssen".
Kabel eins:
Neues Experiment in Sachen Kochen: In der werktäglichen Show "Gekauft, gekocht, gewonnen" fordern Frank Rosin und Christian Lohse jeweils einen Profi-Koch zum Improvisations-Kochen heraus. Heimwerkerkönige kämpfen in der Reihe "Schrauben, sägen, siegen" um einen Wochengewinn von 5000 Euro. Und in der Dokusoap "Achtung Abzocke - Wie ehrlich sind Deutschlands Handwerker?" will Peter Giesel schwarze Schafe der Branche enttarnen.
Amazon:
Der Streaminganbieter hat gleich drei Serienproduktionen aus deutschen Landen im Angebot, wenn auch erst ab 2018: Ein Wiedersehen gibt es mit (Bastian) "Pastewka", der nach all seinen Jahren auf Sat.1 mit Staffel acht im Netz angekommen ist. Eine Fortsetzung gibt es mit Matthias Schweighöfers Thrillerproduktion "You Are Wanted". "Deutschland 86" ist die Weiterdrehe der RTL-Serie "Deutschland 83", der deutsch-deutschen Agentenstory mit Jonas Nay.
Weitere neue Serien sind unter anderem "The Last Tycoon" (ab 15.9.), "The Missing" (ab 1.9.), "The Tick" (ab 13.10.), "Jean Claude Van Johnson" (im Winter) und "Lore" (im Herbst). Zu den neuen Filmen zählen unter anderem ab September "Die Rückkehr des Xander Cage", "Bridget Jones' Baby", "The Danish Girl", "Tschick", "Bob, der Streuner", "The Last Witch Hunter" und "Ich, Daniel Blake".
Netflix:
Der Streamingdienst, der wie Amazon über seine Abo-Zahlen und Nutzungsdaten schweigt, hat eine Reihe neuer Inhalte im Portefeuille. Zu den Filmen gehören "Death Note" (Start: 25.8.), "Der weite Weg der Hoffnung" (15.9.), "Unsere Seelen bei Nacht" (Herbst), "Mudbound" (4. Quartal), "The Meyerowitz Stories" (4. Quartal), "Bright" (22.12.) und "Mute" (Anfang 2018).
Einige neue Serien gibt es ebenfalls: Zu den Neuerscheinungen gehören unter anderem "Narcos 3" (ab 1.9.), "Star Ttrek: Discovery" (25.9.), "Mindhunter" (13.10.), "Stranger Things 2" (27.10.), "Marvel's The Punisher" (4. Quartal), "Dark" (4. Quartal), "The Crown 2" (4. Quartal).
Maxdome:
Auch der zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörende Abo-Dienst Maxdome hat die ein oder andere Neuheit zu bieten: Zu den Serienstoffen gehören unter anderem "American Housewife", "The Deuce" und "Room 104". Einige Filmtitel sind "Project Almanac", "Gangster Suad", "Crazy, Stupid, Love", "Exorzist: Der Anfang", "Die dunkle Seite des Mondes", "Dark Shadows", "Cube", "Her" und "Gozilla". Im Frühjahr 2018 steht dann die Fortsetzung der Comedy "Jerks" mit den beiden Schauspielerfreunden Christian Ulmen und Fahri Yardim an. (Carsten Rave, dpa)