Social Media Advertising:
Facebook: Wie ING-Diba und Sparkasse versuchen, hip zu sein
Sparanlage als hippes Lebensgefühl - das wünschen sich die ING-Diba und die Sparkasse. Auf Facebook geben sich die Banken deshalb mitunter betont lässig und jugendlich. Damit hat allerdings so mancher ein Problem.
Trendig, up to date und jede Menge Swag: Die Sparanlage gilt unter der Generation Y oder Z nicht gerade als hip. Diese Tatsache belegt die, wenngleich ebenso wenig jugendliche, GfK in einer aktuellen Studie. Doch weil Banken es auch auf junge Kunden abgesehen haben, setzen sie im Social Web mitunter auf eine betont "lockere" Zielgruppenansprache - so auch die Sparkasse und ING-Diba auf Facebook. Mit ihren Bemühungen stoßen die Geldhäuser allerdings oft auf ein geteiltes Echo.
Dass die Grenze zwischen Selbstironie und Peinlichkeit mitunter sehr fließend ist, beweist die Sparkasse besonders mit einem Facebook-Post, der anscheinend von Jung von Matt/Spree stammt: "Gönn Dir ist einfach. Wenn man 1 gute Bank hat vong Vorsorge her", titelt die Bank im Slang der Rappers Moneyboy alias Why SL Beezy. Das gefällt den einen, andere finden das peinlich: "Was ist das für 1 Bank aber vong Werbung her ist das gut", schreibt ein Nutzer. "Ich hoffe, die Werbung ist nicht ernst gemeint", lautet ein kritischer Kommentar.
Gerade weil der Post so polarisiert, ist er mittlerweile zum Viral-Hit geworden. Was auch daran liegt, dass ihn reichweitenstarke Facebook-Pages wie "Nachdenkliche Sprüche mit Bilder" geteilt haben - das Urteil fällt allerdings negativ aus. Der Sparkasse könnte das jedoch egal sein, jede Reaktion bringt mehr Engagement auf Facebook. Zumal sich bereits der Rapper Moneyboy auf Twitter zu Wort gemeldet hat.
Ähnlich locker versucht es ebenfalls die ING-Diba - wenngleich ohne bemühten Moneyboy-Slang. Die Bank versucht es stattdessen mit BWL-Justus, einem beliebten Satire-Profil über einen angeblichen, schnöseligen Studenten. Der "BWLer" ist für seine markigen Sprüche bekannt - einen davon nutze das Social-Media-Team der ING-Diba für einen Post. Wie schon im Fall der Sparkasse gefiel das nicht jedem.
Ein weiteres Beispiel für die Zielgruppenansprache der ING-Diba auf Facebook:
Die Beispiele ING-Diba und Sparkasse beweisen: Für Banken ist es schwierig, im Netz den richtigen Ton für die potenzielle Jung-Kunden zu treffen. Gerade auf Facebook müssen sie darauf achten, nicht zu steif zu wirken und dürfen es gleichzeitig nicht mit der Lockerheit übertreiben. Sparmuffel hin oder her - bei dem Thema Geldanlage hört auch bei der Generation Y irgendwann auf. Es bleibt also abzuwarten, ob der vielgeteilte Sparkasse-Post dem Unternehmen vielleicht auf Dauer sogar mehr schadet als nutzt.