Facebook-Studie: Unternehmen kapieren das Social Web noch immer nicht
Die Facebook-Kommunikation vieler Marken gleicht weiterhin einer Einbahnstraße. Mehr als die Hälfte der Unternehmen ignorieren im sozialen Netzwerk die Postings ihrer Kunden.
Die Facebook-Kommunikation vieler großer Marken gleicht immer noch einer Einbahnstraße. Mehr als die Hälfte der Unternehmen antwortet im sozialen Netzwerk schlichtweg nicht auf Kundenposts. So zeigt A.T. Kearney in einer Studie, dass von den 48 weltweit größten Marken, die über ein Facebook-Profil verfügen, 27 auf keine einzige Kundenrückmeldung reagiert haben. Fast alle Facebook-Auftritte (94 Prozent) leiten die Nutzer zudem auf eine Website weiter, die nur Kommunikation in eine Richtung zulässt.
Die Unternehmensberatung hatte die Studie bereits vor einem Jahr schon einmal durchgeführt. Seitdem hat sich allerdings nicht viel geändert: "Zwar gibt es eine Handvoll Marken, die ihre Aktivitäten auf Facebook im letzten Jahr intensiv weiterentwickelt haben, mehrheitlich hinken sie mit ihrer Kommunikation und Interaktion in den sozialen Medien jedoch hinterher“, so Martin Fabel, Marketing-Experte bei A.T. Kearney. 38 der 48 Unternehmen mit einer Facebook-Seite filtern ihre Wall. Nur ein Unternehmen hat das seit der letzten Studie geändert.
61 Prozent der in der Studie untersuchten Marken-Posts waren werblich oder externer Natur, die sich also auf Inhalte außerhalb des Netzwerks beziehen. Nur 13 Prozent waren persönliche Unternehmens-Posts. Dabei wären gerade diese sehr wichtig, um Konsumenten für die eigenen Zwecke einzuspannen. Persönliche Posts erhalten von den Nutzern durchschnittlich zweieinhalb Mal mehr "Likes“ als alle anderen Arten von Nachrichten. Das hat sich sehr gegenüber dem Vorjahr verändert, damals verteilten sich 80 Prozent der "Gefällt mir“-Urteile relativ gleichmäßig über persönliche, werbliche und informative Posts.
Für die Studie wählte A.T. Kearney die Top-50 Unternehmen aus dem Interbrand-Ranking der weltweit wichtigsten Marken 2011 aus. Deren Facebook-Profilseiten wurden unter anderem auf Online-Unternehmenstransparenz und Reaktionsbereitschaft der Marken untersucht.