Social Media mit eigenen Inhalten:
Facebook-Serien starten schon in wenigen Wochen
Das Streaming-Geschäft inspiriert nun auch Facebook: Wie das "Wall Street Journal" berichtet, ist die Planung eigener Serien und Shows schon weit gediehen.
Bereits im Mai war durchgesickert, dass Facebook junge Nutzer mithilfe von eigenen Formaten stärker binden will (LEAD digital berichtete). Nun bringt das "Wall Street Journal" weitere Details: Ende des Sommers sollen erste Produktionen zu sehen sein. Vor allem die 13- bis 34-Jährigen wolle man mit Serien und Shows erreichen, die allerdings ohne Politik, Nachrichten, Nacktheit und derbe Sprache auskommen müssen - wohl um nirgends zu sehr anzuecken.
Bis zu 3 Millionen Dollar pro Folge wolle Facebook für die Produktionen ausgeben. Für die fünf- bis 30-minütigen Episoden hatte der Show-Beauftragte Rick Van Veen bereits mit Studios gesprochen - mit denen Facebook dann auch Zuschauerdaten teilen wolle. Das unterscheidet das Angebot von dem, was die VoD-Anbieter von Amazon bis Netflix zeigen. Mit dem Vormarsch von Facebook ins TV-Geschäft würde sich zeigen, wie gut sich ausgiebige Informationen über die Interessen von Zuschauern tatsächlich in den Erfolg von Sendungen ummünzen lassen.
Einer der Gründe, warum die bisherigen Anbieter ihre Daten lieber für sich behalten, zumal sie werbefrei senden. In Konkurrenz mit den Streamingdiensten tritt Facebook als Inhalteproduzent dennoch - aber im Gegensatz zu diesen auch in Konkurrenz zu werbefinanzierten Fernsehsendern.
Auch Apple wagt sich wohl an Eigenproduktionen. So hat der Betreiber von iTunes jüngst zwei Sony-Serienproduzenten angeheuert und experimentiert bereits mit der Sendung "Planet of the Apps". (W&V/mit dpa)