
Rede an der Harvard-Universität:
Facebook-Chef Zuckerberg appelliert an die Millennials
In seiner Harvard-Rede plädiert Facebook-Chef Mark Zuckerberg für ein bedingungsloses Grundeinkommen - und wendet sich an seine Generation.

Foto: Harvard University
Mehr als zehn Jahre nach seinem selbst gewählten Abschied von der Harvard-Universität hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Ehrendoktorwürde der renommierten Hochschule bekommen. "Ihr habt etwas erreicht, was ich nie geschafft habe", scherzte der milliardenschwere Unternehmer vor Absolventen. "Wenn ich es heute durch diese Rede schaffe, wird es das erste Mal sein, dass ich an Harvard tatsächlich etwas zu Ende bringe."
Zuckerberg hat seine Rede auf seinem Facebook-Profil veröffentlicht. Der Facebook-Live-Stream dazu kommt bisher auf 4,2 Millionen Abrufe. Seine Worte sind vor allem an seine eigene Generation - die Millennials - gerichtet gewesen. Es sei ihre Aufgabe, der Welt einen Sinn zu geben - diese Botschaft zieht sich durch die ganze Rede. Und er beschrieb die Herausforderungen, die auf diese jungen Menschen warten - unter anderem durch die Digitalisierung, die manche Jobs überflüssig mache. Zuckerberg kann sich offensichtlich mit einem bedingungslosen Grundeinkommen anfreunden ("We should explore ideas like universal basic income to give everyone a cushion to try new things.").
"We're millennials. ... I'm here to tell you finding your purpose isn't enough. The challenge for our generation is creating a world where everyone has a sense of purpose."
Der heute 33-Jährige hatte die Uni 2004 ohne Abschluss verlassen, um sein stark wachsendes Online-Netzwerk voranzubringen. In Harvard galt er als Außenseiter mit wenigen sozialen Kontakten, lernte dort auf einer Party aber seine heutige Frau Priscilla Chan kennen. "Ich werde in drei Tagen rausgeworfen, also müssen wir rasch auf ein Date gehen", sagte Zuckerberg ihr eigenen Worten zufolge, als ihm wegen seines Hacks auf das Harvard-Netzwerk zeitweise der Rauswurf drohte.
Zuckerberg riet den Absolventen in seiner Rede, nicht vor großen Ideen zurückzuschrecken. "Wenn ich alles Nötige darüber hätte wissen müssen, wie man Menschen miteinander verbindet, hätte ich Facebook niemals gebaut." Zu oft trauten sich Menschen aus Angst vor Fehlern nicht, ehrgeizige Projekte anzugehen. Zuckerberg erlaubte sich auch einen Seitenhieb auf den Film "The Social Network" von 2010, der die Gründungsgeschichte des weltgrößten Online-Netzwerks erzählt: "Niemand schreibt Mathe-Formeln auf Glas, okay?" (app/dpa)