TechTäglich:
Facebook-Brille: Ärger mit der EU geht los
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit EU-Ärger für die Facebook-Brille, die nicht deutlich genug vor Aufnahmen warnt.
Facebook-Brille: Ärger mit der EU geht los
Vor knapp zwei Wochen hat Facebook seine Kamerabrille "Ray-Ban Stories" vorgestellt – und schon gibt es den erwarteten Ärger mit den Regulierungsbehörden. Die irische Datenschutzkommission DPC hat Facebook jetzt als EU-Vertreter dazu aufgefordert, seine Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre in Zusammenhang mit der Brille näher zu erläutern und zu demonstrieren. Konkret geht es dabei um das kleine weiße LED-Licht an der Vorderseite des Brillengestells, das aufleuchtet, wenn der Nutzer seine Umwelt fotografiert oder filmt. Die Iren, die als Land des Europa-Hauptsitzes von Facebook für die Angelegenheit zuständig sind, zweifeln an, dass die weiße LED als Warnhinweis für die umgebenden Menschen genügt.
Italien, das Land von Ray-Ban-Mutterkonzern Luxottica, hat über seine Datenschutzbehörde Garante ebenfalls bereits Bedenken angemeldet, wie TechCrunch berichtet. Die irische DPC hält die "sehr kleine Anzeige" für keinen ausreichenden Mechanismus, um Menschen darüber zu alarmieren, dass sie gerade aufgenommen werden. In der Stellungnahme vergleicht die Behörde die Brillenkamera mit einem Smartphone: "Es ist zwar bekannt, dass viele Geräte, einschließlich Smartphones, Dritte aufzeichnen können. In der Regel ist die Kamera oder das Telefon aber als das Gerät sichtbar, mit dem die Aufzeichnung erfolgt – so dass die Personen, die auf den Aufnahmen zu sehen sind, darauf aufmerksam gemacht werden." Bei der Brille sei dies nicht der Fall. Facebook versicherte in einer ersten Reaktion, mit der DPC zu kooperieren, "damit sie mehr darüber erfährt, wie diese neue Technologie funktioniert".
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 21. September 2021: