Social Media Atlas 2012:
Facebook, Youtube, Google Plus: Wie zufrieden sind die Deutschen mit dem Social Web?
Einkommen, Wohnort, Geschlecht - eine Studie zeigt, welche Aspekte das Nutzungsverhalten der Deutschen in den sozialen Netzwerken beeinflussen.
Das Social Web wird bei den Deutschen immer beliebter. 70 Prozent aller Internetuser sind bei Facebook, Twitter und Co. angemeldet und nutzen diese Angebote regelmäßig - ein Zuwachs von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreswert.
Gemeinsam mit dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) haben im "Social Media Atlas 2012" die Beratungsgesellschaft Faktenkontor und der Marktforscher Toluna das soziale Nutzungsverhalten genauer unter die Lupe genommen.
Zwar ist Facebook in der Gunst der User auf dem ersten Platz - 89 Prozent der Teilnehmer sind dort angemeldet. Doch bei der Plattform mit der besten Bewertung handelt es sich um Youtube. Die Suchfunktion und der übersichtliche Aufbau der Seite werden besonders gelobt. Das Portal kann seine Spitzenposition aus dem vergangenen Jahr verteidigen, büßt in der Bewertung jedoch fünf Prozentpunkte ein. Generell haben die Nutzer schlechtere Benotungen als im Vorjahr abgegeben und scheinen in ihrer Wertung strenger geworden zu sein. Google Plus (60 Prozent) wählten die Teilnehmer an dritte Stelle, mit Xing zeigten sich lediglich 55 Prozent zufrieden.
Ein Abwärtstrend zeichnet sich vor allem im Vertrauen ab, das die User den sozialen Netzwerken entgegen bringen. Mittlerweile stehen sie den Meldungen, die Unternehmen posten, aber auch Informationen von persönlichen Kontakten eher skeptisch gegenüber. Den kommerziellen Neuigkeiten schenken nur noch 35 und nicht mehr 42 Prozent Glauben, bei den persönlichen Nachrichten sank der Wert von 67 auf 59 Prozent.
Erstmalig warf der "Social Media Atlas" in diesem Jahr die Frage auf, ob Nachrichten von Unternehmen überhaupt große Beachtung bei den Usern finden. Nur 13 Prozent erinnerten sich an die Social-Media-Aktivitäten aus der Banken- und Versicherungsbranche der vergangenen sechs Monate, auf dem Gesundheitssektor waren es sogar nur neun Prozent.
Es zeigen sich zudem regionale Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Auf dem ersten Platz liegen die Hessen, hier sind 74 Prozent der User im Social Web aktiv. Es folgen mit jeweils 73 Prozent Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Nicht gerade Social Media-affin scheinen die Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern. Abgeschlagen mit 58 Prozent befindet sich das Bundesland wie bereits im vergangenen Jahr auf dem hintersten Rang.
Auffällig ist, dass in jedem Land der Anteil weiblicher Nutzer den der männlichen überragt. Vor allem in Sachsen (72 Prozent Frauen im Vergleich zu 59 Prozent Männer), Rheinland-Pfalz (82 Prozent zu 63 Prozent) und im Saarland (70 Prozent zu 56 Prozent) wird diese Abweichung deutlich.
Ein weiterer Aspekt, der sich im Nutzungsverhalten niederschlägt, ist das Einkommen. Besserverdienende besuchen deutlich mehr Kanäle als Geringverdiener. Von den Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen über 4.000 Euro nutzen 64 Prozent regelmäßig mehrere Foren, von denen, die weniger als 1.000 Euro verdienen, ist es lediglich die Hälfte.
Für die Studie wurden online 3.500 Teilnehmer in einem Zeitraum von drei Wochen befragt.