
Kritik von Uli Mayer-Johanssen :
FDP-Relaunch: "Nicht Halbes und nichts Ganzes"
Dass sich das Netz über den Relaunch der FDP amüsiert, ist an sich noch keine Nachricht. Jetzt hat sich aber auch eine der renommiertesten Markenstrateginnen der Republik über den neuen Auftritt der Freien Demokraten geäußert. Und die FDP kommt nicht gut dabei weg.
Dass sich das Netz über den Relaunch der FDP amüsiert, ist noch keine Nachricht. Jetzt hat sich aber auch eine der renommiertesten Markenstrateginnen der Republik über den neuen Auftritt der Freien Demokraten geäußert. Er sei "nichts Halbes und nichts Ganzes", sagt Uli Mayer-Johanssen, Gründerin und Chairwoman von Deutschlands größter Corporate-Design-Agentur Metadesign auf Anfrage von W&V Online.
Die Designerin bemängelt zunächst rein praktische Gründe. Der neue Auftritt mit der zusätzlichen Farbe Magenta sei in seiner "Kompliziertheit und Vielschichtigkeit in der täglichen Anwendung nur schwer handhabbar". Vor allem sei aber keine Strategie erkennbar. Der neue FDP-Auftritt wirke, "wie aus einer Kampagnenidee und nicht aus Markenperspektive und der Frage nach der Identität entwickelt". Darum sei er weniger erhellend als entlarvend: "Als Sinnbild für die Identitätskrise der Partei".
Auf Twitter formuliert Social-Media-Star Hans Sarpei einen ähnlichen Gedanken:
Liebe FDP, eine rosa Zukunft beginnt nicht mit Farben im Logo, sondern mit Inhalten schwarz auf weiß.
— Hans Sarpei (@HansSarpei) 6. Januar 2015
Das Rebranding der FDP geht auf das Konto der Agentur Heimat. Sie hat der kriselnden Partei eine zusätzliche Farbe verordnet - offenbar eine Reminiszenz an die in Österreich erfolgreiche Neos-Partei. Zudem fällt der Begriff "Die Liberalen" künftig weg. Stattdessen heißt es jetzt: "Freie Demokraten".
Die FDP präsentierte ihr neues Corporate Design am Dienstag bei ihrem Dreikönigstreffen in Stuttgart (Twitter-Hashtag: #3k15). In ihrem offiziellen Storify zum Neustart sammelt sie ausschließlich positive Tweets.
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