
Markus Hörwick:
FC Bayern und der letzte PR-Platz: "Eher Auszeichnung als Abwertung"
Hat der FC Bayern wirklich eine der schlechtesten Pressestellen der Liga? Mediendirektor Markus Hörwick reagiert auf Vorwürfe des Fachtitels "PR Magazin" und erklärt gegenüber W&V Online, warum ein guter PR-Mann auch mal schweigen muss.
Hat ausgerechnet der medienerprobte FC Bayern eine der schlechtesten Pressestellen der Liga? FCB-Mediendirektor Markus Hörwick reagiert auf entsprechende Vorwürfe des Fachtitels "PR Magazin" (Verlag Rommerskirchen) mit demonstrativer Gelassenheit. Er sehe "den letzten Tabellenplatz in diesem etwas kuriosen Pressestellentest eher als Auszeichnung denn als Abwertung", sagte der langjährige Bayern-Pressechef im Gespräch mit W&V Online. Das "PR Magazin" hatte Testanfragen an 13 Bundesligaclubs zur Affäre um Uli Hoeneß verschickt; die Reaktionen gehörten zum Pressestellen-Check der Zeitschrift. Der FC Bayern lehnte seinerzeit eine Antwort ab. Einen weiteren Punktabzug beim "PR Magazin" gab es wegen fehlender Kontaktmöglichkeiten. Auf der Website des FC Bayern gab es lediglich eine Faxnummer für Presseanfragen (mittlerweile erscheint dort auch eine E-Mail-Adresse).
Hörwick kann die Vorwürfe des "PR Magazins" nicht nachvollziehen. Der FC Bayern sei in der Causa Uli Hoeneß juristisch zu keiner Stellungnahme berechtigt. "Wir als Klubverantwortliche hätten unsere Aufgaben schlecht erfüllt, wenn wir uns dazu geäußert hätten", so Hörwick gegenüber W&V. Dies habe man in den Tagen, als das Thema Hoeneß aufkam, "allen Anfragern in aller Höflichkeit und mit der Bitte um Verständnis mitgeteilt". Gute PR-Arbeit bedeutet laut Hörwick "auch mal, nicht hektisch zu reagieren, sondern im richtigen Moment zu schweigen". Beim Wettbewerber des "PR Magazins" scheint man das ähnlich zu sehen. Der "PR Report" (Haymarket Media) hat Hörwick gerade erst als "PR Professional des Jahres" ausgezeichnet.