
Kritik wegen Facebookwerbung:
FC Bayern Basketball blamiert sich mit Werbung auf Grundschulniveau
"Sex sells", dachte sich wohl die PR-Abteilung des FC Bayern Basketball, als man schwer angestrengt an einem Plakat für das Spiel gegen Unicaja Malaga arbeitete. Nun regt sich das Netz über #Cupgate auf.

Foto: Facebook Fc Bayern München Basketball
Sexismus und Werbung - zwei Dinge, die seit Erfindung der Anzeige leider sehr gut zusammen funktionieren. Es ist natürlich kein Geheimnis, dass jede Werbung mit Stereotypen und Zielgruppen arbeitet und nicht umsonst lautet der wohl bekannteste Marketing-Slogan: "Sex sells".
Das dachte sich wohl auch die Kommunikationsabteilung des FC Bayern Basketball, als man schwer angestrengt an einem neuen Plakat für das Spiel Bayern München gegen Unicaja Malaga arbeitete. Herausgekommen ist dabei dieses Monstrum:
Am Mittwoch (08.03., 20 Uhr) zählt's! Sichert euch schnell eure Tickets für das entscheidende @EuroCup-VF 3: https://t.co/eJeAdzp6Ii! pic.twitter.com/vnGpvU21Fl
— FC Bayern Basketball (@fcb_basketball) 4. März 2017
Okay, machen wir doch mal eben eine fixe Werbeanalyse. Beworben werden soll das Viertelfinale eines Eurocups. Der dafür ausgesuchte Claim in weißen Versalien: "We like big cups & we love big games!"
Das Foto dazu zeigt eine Frau in Sportkleidung mit einer sehr großer Oberweite und einer Kaffeetasse in der Hand.
Die genialen Köpfe hinter dem Poster wollten wohl so viele Fliegen wie möglich mit einer Klappe schlagen, denn "Cup" hat hier offensichtlich mehrere Bedeutungen: Pokal, Tasse und Körbchengröße. So lässt sich Werbung für das Spiel, die Vorliebe des Vereins für große Busen und auch noch der Sponsor Emilo in eine Aktion verpacken.
Wenn Du denkst schlimmer geht's nicht mehr, dann kommt irgendwo ein Tweet von @fcb_basketball her... und ich folge denen nichtmal.
— Timo Schulz-Hofen (@twit_timo) 5. März 2017
Die Werbeaktion ist jetzt schon bei Twitter unter dem Hashtag #cupgate zu finden und polarisiert. Während Bento-Autorin Marlene Borchardt bereits gute Chance für eine Rügung des Werberats sieht, sind Menschen wie Benedikt Blum ganz anderer Meinung:
DAS ist Marketing. Ab in den Audi Dome mit euch. Mittwoch ist "do or die" @fcb_basketball pic.twitter.com/8ajmJRgzAl
— Benedikt Blum (@benediktblum) 4. März 2017
@fcb_basketball Endlich mal was Originelles! Egal was die Spießer dazu sagen. Viel Glück!
— Izmir Übel (@DerDresdner66) 4. März 2017
Das ganze Poster findet sich übrigens in der Facebookveranstaltung für das Sportevent und zeigt neben der Frau einen Mann mit Six-Pack und besagter Kaffeetasse.
Dass das Plakat um ein männliches Pendant ergänzt wurde, trägt zur Verständlichkeit des Slogans leider nicht wirklich bei. Denn sexistisch oder nicht, die Grundaussage wirkt schlicht sehr verwirrend.
Geht es jetzt um das Spiel oder um den Kaffee der Marke Emilo? Warum sind dann die Tassen proportional so winzig? Oder versucht das Marketing-Team des FC Bayern Münchens doch nur ihre pubertären Begierden zu kaschieren? Ach, und was zum Teufel hat das ganze mit Basketball zu tun?
Zu viele Fragen, keine Antworten. Wer nun meint, die Werbung sei erfolgreich, nur weil auf Twitter jetzt über Sexismus diskutiert wird, irrt gewaltig.
Wann das Spiel nämlich stattfindet, wird sich am Ende so gut wie niemand einprägen. Dass der FC Bayern Basketball Werbung auf Grundschulniveau macht, wahrscheinlich schon.