
Carsten Knop wird Chefredakteur:
FAZ verliert Digitalchef Mathias Müller von Blumencron
Mathias Müller von Blumencron hat die konservative FAZ in die Erste Digitalliga geführt. Jetzt zieht einer der besten Digital-Manager der Republik weiter.

Foto: FAZ
Verlust für die FAZ: Digital-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron verlässt den Verlag am Jahresende. Der frühere Spiegel-Chef hat die Digitalisierung FAZ in den vergangenen vier Jahren maßgeblich vorangetrieben, das Bezahlmodell FAZ Plus realisiert und die Reichweite der digitalen FAZ-Produkte mehr als verdoppelt. Blumencrons Erfolg ist auch an den IVW-Zahlen von FAZ.Net ablesbar: Einen Monat vor seinem Amtsantritt, im August 2013, dümpelte die Plattform bei 27 Millionen Visits dahin. Im August 2017 schaffte sie 57 Millionen.
"Es war ein Privileg, dieser Zeitung beim digitalen Aufbruch zu helfen", zitiert die FAZ ihren scheidenden Digitalchef, "und es war eine Freude, gemeinsam mit einer leidenschaftlichen Redaktion und einem neu aufgestellten Verlag die Zukunft zu gestalten. Nun ist es Zeit weiterzuziehen". Wohin, das verrät Blumencron noch nicht.
Neuer Chefredakteur Digitale Produkte wird der bisherige Wirtschafts-Ressortchef Carsten Knop, 48. Der diplomierte Betriebswirt war FAZ-Korrespondent in Düsseldorf, New York und schließlich San Francisco, wo er sich intensiv mit dem Silicon Valley beschäftigte. Seitdem gilt Knop als einer der wichtigsten Digitalexperten der FAZ. Als Mitglied des hauseigenen "Digital Board" ist er seit längerer Zeit mit der Weiterentwicklung der bestehenden Digital-Produkte und mit Innovationen befasst.
"Er zählt zu unseren erfahrensten Redakteuren, beschäftigt sich schon lange und intensiv mit der digitalen Welt und wird in allen Etagen unseres Hauses außerordentlich geschätzt", so FAZ-Herausgeber Berthold Kohler. Knop ist wie sein Vorgänger den Herausgebern unterstellt. Ein Digitaljournalist hat es in den obersten Führungskreis der FAZ bisher noch nicht geschafft.