Experimente mit E-Learning
Obwohl es den E-Learning-Markt seit rund zehn Jahren gibt und gerade vielbeschäftigte Manager davon profitieren könnten, sind die Angebote mager. Nur wenige Bildungsanbieter arbeiten mit Online-Tools. Dabei bieten mobile Endgeräte und Mikro-Learning-Projekte neue Möglichkeiten.
Obwohl es den E-Learning-Markt seit rund zehn Jahren gibt und gerade vielbeschäftigte Manager davon profitieren könnten, sind die Angebote mager. Nur wenige Bildungsanbieter arbeiten mit Online-Tools, etwa die Quadriga Hochschule Berlin. „Unsere Executive Education bietet pro Halbjahr und Fachbereich zwei bis drei E-Learning-Einheiten an“, sagt Christiane Schneider, Koordination E-Learning/Executive Education. „Führungskräfte, die mitten im Berufsleben stehen, vermeiden großen Reiseaufwand und können kompakt im Büro oder zu Hause lernen.“ Module zu Personal- und Politikmanagement finden zwischen fünf und acht Wochen live statt und werden zusätzlich auf einer internen Plattform als Aufzeichnung zur Verfügung gestellt. Der Unterricht per Video dauert 90 bis 120 Minuten. Schneider zitiert aus einer Quadriga-Studie, wonach 80 Prozent der Teilnehmer solche Programme wieder nutzen würden.
An der WHU – Otto Beisheim School of Management gliedert sich die Executive Education in zwei Felder: Unternehmensprogramme und Executive MBA. E-Learning-Tools sind im Aufbau, bislang nutzen 300 Teilnehmer im Jahr E-Learning-Elemente. Tanja Ward, Senior Manager Executive Education, arbeitet bei ihren Customized Programmen mit Firmen wie Metro Group oder Henkel zusammen. Für die Metro Group ist das Teil der Entwicklung von Führungskräften. Die Hochschule, so Ward, orientiere sich strikt am Bedarf der Wirtschaft: „E-Learning dient vor allem der Ergänzung und Unterstützung unserer Präsenzprogramme.“ Noch überwiege der Wunsch nach einem persönlichen Austausch als Mehrwert der Executive Education. Aber: „E-Learning wird zunehmen.“ Bis es soweit ist, dient die digitale Plattform vor allem als Sammelstelle für Arbeitsmaterialien. Ähnlich wie an der School of Management and Innovation (SMI) der Steinbeis-Hochschule Berlin. Dort finden zusätzlich Live-Chats mit Dozenten zur Stoffvertiefung statt.
Zunehmend kommen in der Executive Education auch mobile Geräte zum Einsatz. 58 der 76 befragten Experten in der Studie „MMB Learning Delphi 2011“ sehen Mobile Learning als Trend. Das wichtigste Zukunftsszenario aus der Untersuchung des MMB-Instituts für Medien- und Kompetenzforschung: „Mikro-Lernen“, also die Nutzung kleinster Lernmodule am Arbeitsplatz. Die Voraussetzungen sind gut: Laut Bitkom wurden 2011 in Deutschland 2,1 Millionen Tablets verkauft, der Smartphone-Absatz lag bei zwölf Millionen Stück.