
Flugzeugabsturz:
Ex-Unister-Sprecher glaubt nicht an Unfall-Tod von Thomas Wagner
Der ehemalige Unister-Sprecher Korosides kritisiert in einem Interview die Ermittlungen zum Flugabzeugabsturz von Thomas Wagner.

Foto: Unister
Vor einem Jahr kam der Unister-Gründer Thomas Wagner beim Absturz eines Kleinfugzeugs in Slowenien ums Leben. Die Ermittlungen der dortigen Flugunfalluntersuchungsstelle dauern an. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es bisher nicht, sagt die slowenische Polizei. Der ehemalige Konzern-Sprecher, Konstantin Korosides, zweifelt diese Unfall-These an. "Ich glaube nicht an einen Unfall. Allein die Theorie, dass im Juli die Flügel vereisen, erscheint mir wenig plausibel", sagte er dem Mediendienst "Kress.de".
Wagner fiel in Venedig einem sogenannten "Rip Deal" zum Opfer. Der Vermittler, ein 69-Jähriger aus Unna, wurde im März vom Landgericht Leipzig zu fast vier Jahren Haft verurteilt. Er hatte das Geschäft mit dem angeblichen israelischen Diamentenhändler "Levy Vass" eingefädelt. Dieser drehte Wagner Falschgeld an und verschwand mit 1,5 Millionen Euro, die der Unister-Manager für einen 15-Millionen-Euro-Kredit als Sicherheit nach Venedig gebracht hatte. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden versucht weiter, die wahre Identität des Betrügers zu klären. Der Finanzvermittler hat unterdessen Revision gegen das Urteil eingelegt.
Korosides meint nun: "Es ist nicht das erste Mal, dass jemand nach einem sogenannten Rip-Deal den Rückflug nicht überlebt. Einem Schweizer, ein Freund von einer Freundin von mir, ging es genauso". Und legt nach: "Für mich stinkt das Ganze zum Himmel. Wir haben es hier ja nicht mit Kleinkriminellen, sondern mit einem Kartell der Organisierten Kriminalität rund um Rip-Deals zu tun."
Der frühere Wagner-Vertraute hat wenig Hoffnung, dass der Fall aufgeklärt wird. "Wir haben es mit einer schlampigen Justiz in Italien zu tun. Und die Ermittler in Sachsen veröffentlichten bis heute nicht das Video, das nach meiner Kenntnis Thomas mit dem Rip-Dealer "Levy Vass" zeigt. Ich frage mich: Warum nicht?", so Korosides. (mit dpa)