
Kampagne "Ryanfall":
Eurowings provoziert Ryanair
Mit einer spontan kreierten Kampagne nimmt Eurowings die Pannen bei Ryanair aufs Korn. Das ist witzig und bringt Klicks im Netz, hat aber auch Folgen ...

Foto: LLR
Das Ryanair-Debakel ist bekannt. 2000 Flüge weniger bis Ende Oktober - offiziell, weil die Crews Urlaubsansprüche nicht rechtzeitig geltend gemacht haben. Ein riesiger Imageschaden.
Der Konkurrent Eurowings, ebenfalls Billigflieger, hat das ebenso schamlos wie kreativ ausgenutzt und sich eine Kampagne dazu machen lassen. Die kommt von Stammhalter Lukas Lindemann Rosinski aus Hamburg und läuft in den sozialen Medien, auf Facebook und Twitter, aber auch im Handelsblatt.
Mit der Headline "Ihre Buchung war ein Ryanfall?" wirbt die Lufthansa-Tochter in bester Sixt-Manier seit Donnerstagmorgen auf Facebook, Freitag erschien noch eine Anzeige im Handelsblatt, und hat Tausende Likes dafür gesammelt. Manche finden die Aktion gut, sie ist schnell, überraschend und kreativ. Andere fangen an, die Missstände bei Eurowings aufzuzählen wie Verspätungen, Flugausfälle und so weiter.
Konkurrentenbashing schadet der Marke
Wer gewinnt? Steht nicht fest. Aufmerksamkeit ist jedenfalls garantiert.
Letztlich hat sich Eurowings jetzt einmal für die hämischen Kommentare von Ryanair gerächt, die vor zwei Jahren den Streik der Lufthansa-Piloten begleiteten. Die beiden Unternehmen beharken sich seit Jahren. Für die Medien und so manchen Verbraucher, der nicht gerne fliegt, mag das unterhaltsam sein. Ob solche Aktionen nicht aber am Ende einer Marke schaden? Ist anzunehmen. Denn nachhaltig Werte schaffen sie nicht.
Eurowings kann es besser. Seit die Fluglinie 2016 gestartet ist, hat Lukas Lindemann Rosinski Spektakuläres für den neuen Carrier lanciert und die Marke Eurowings mit ihren "cleveren Angeboten" mit viel Selbstironie inszeniert. Mit Tom Selleck und mit Christoph Maria Herbst. Das saß!