
Adidas Marketing:
Eric Liedtke ist CMO of the Year
Als Markenvorstand bei Adidas ist Eric Liedtke der neue Preisträger. Zu Recht: Er hat die einst als "verstaubt" geltende Sportmarke neu aufgeladen.

Foto: CMO of the Year
Eric Liedtke, Executive Board Member responsible for Global Brands bei Adidas, ist CMO of the Year 2017. Der 50-Jährige hält die Trophäe, die er am Donnerstagabend im Rahmen einer feierlichen Gala in München überreicht bekommt, nach Hans-Christian Schwingen, Deutsche Telekom, in Händen. Davor waren die Markenverantwortlichen Godo Röben von Rügenwalder Mühle und Ian Robertson von BMW Preisträger.
Der US-Amerikaner Liedtke ist schon mehr als 20 Jahre im Unternehmen. Er übernahm in Portland/Oregon den Job als Global Line Manager für Cross Training. In seinem Heimatland kletterte er die Karriereleiter hoch. Im Jahr 2006 zog es den studierten Journalisten dann zur Konzernzentrale nach Herzogenaurach, um die Position des Senior Vice President Global Brand Marketing anzutreten.
Seit 2011 ist Eric Liedtke als Senior Vice President Adidas Sport Performance für sämtliche Sportkategorien der Marke Adidas weltweit verantwortlich, seit 2014 hat er den Bereich Global Brands inne. Es gelang ihm dabei, die einst als "verstaubt" geltende Marke Adidas neu aufzuladen und als innovative Lifestyle-Marke zu positionieren.
Was für Liedtke als CMO of the Year spricht
Anton Meyer, Vorstand des Instituts für Marketing an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Vorsitzender der Jury des CMO of the Year Awards, begründet die Entscheidung des Gremiums so: "Eric Liedtke hat als Executive Board Member responsible for Global Brands bei Adidas wesentlich dazu beigetragen, die Wettbewerbsposition der Marke in einem Markt mit starken globalen Wettbewerbern durch innovative Produkteinführungen sowie individualisierbare Produkte und Vor-Ort-Produktion erheblich auszubauen und so die Marke zu stärken."
Dabei sei Adidas über die Rolle als traditionelle Sportartikelmarke hinaus "als moderne Lifestyle-Marke positioniert und nicht nur über Brandtouchpoints kommuniziert, sondern vor allem auch über Experience-Plattformen und -Provider erlebbar gemacht", so der Professor. Meyer weist auf den Adidas Flagship Store in der 5th Avenue in New York oder auf strategische Kooperationen mit Influencern aus Musik, Mode und Sport hin.
Liedtke ist der vierte Preisträger des Awards CMO of the Year, den Serviceplan, FAZ, G+J EMS, IP Deutschland sowie die Medientitel Capital, n-tv und W&V 2014 ins Leben gerufen haben.
Die Preisverleihung ist traditionell mit dem Innovationstag verbunden, bei dem Serviceplan mit den Partnern IP Deutschland, Frankfurter Allgemeine Zeitung, G+J e|MS, Red Bull Media House und Samsung rund 350 Entscheidern aus Wirtschaft und Medien die Möglichkeit geben will, bei Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops die aktuellen Entwicklungen und Trends der Medien- und Kommunikationsbranche zu diskutieren. Die Keynote hielt der Philosoph und Autor Alexander Bard. Zentrale Botschaft des ebenso unkonventionellen wie streitbaren Schweden: Bei allem, was von jetzt an wichtig ist, geht es um Interaktivität und Zusammenarbeit. Die von technologischen Entwicklungen getriebene Beteiligungskultur werde neue Regeln der Kommunikation und des Zusammenlebens schreiben. "Wir leben längst online, die physische Welt ist die Begleitung", sagt Bard.
Fester Bestandteil des Innovationstages ist auch eine besondere Begleitung der Eröffnungsrede von Florian Haller, dem Hauptgeschäftsführer der Serviceplan Gruppe. In diesem Jahr war das eine Augmented-Reality-App, die bei der Veranstaltung ihre offizielle Premiere feierte. Während Haller seine Eröffnungsrede hielt, konnten ihn die Gäste virtuell mit Tomaten, Blumen, Teddybären und BHs bewerfen. Verantwortlich für das Konzept zeichnen Maximilian Schöngen, Global Creative Strategist, und Peter Gocht, Global Executive Creative Director, beide aus dem Serviceplan Creative Board. Die App mit dem Namen „tomato ovations“ kann in Zukunft auch für andere Events genutzt werden, bei denen Zuschauer-Feedback in Echtzeit gesammelt werden soll. Vielleicht behalten dann ja nicht immer die Tomatenwerfer die Oberhand, die bei Florian Haller aber die eindeutig stärkste Fraktion stellten - mit einem Augenzwinkern, versteht sich.