Böhmermann-Affäre:
Erdogan legt Beschwerde ein
Geht die "Schmähgedicht"-Affäre doch noch weiter? Die private Klage läuft ja noch, aber die Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen eingestellt.
Foto: ZDF
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan akzeptiert die Einstellung der Ermittlungen gegen ZDF-Moderator Jan Böhmermann nicht. Erdogans Anwalt habe Beschwerde eingelegt, erklärte die Staatsanwaltschaft in Mainz am 10. Oktober. Diese werde von der Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz geprüft.
TV-Satiriker und Grimme-Preisträger Böhmermann hatte sein Gedicht "Schmähkritik" Ende März in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" vorgetragen. Darin hatte er Erdogan mit Kinderpornografie und Sex mit Tieren in Verbindung gebracht. Die Ermittlungen wegen Beleidigung eines ausländischen Statsoberhaupts nach Paragraf 185 und 103 waren am vergangenen Dienstag eingestellt worden.
Die Hamburger Gerichtsbarkeit dagegen ist noch mit dem Fall beschäftigt: Sie verhandelt am 2. November die Privatklage Erdogans gegen Böhmermann; eine einstweilige Verfügung gegen Teile des Gedichts hatte das Gericht bereits erlassen. (dpa)
