
Zigarettenwerbung:
Endlich: Raucher-Warnhinweise mit Witz
"Rauchen tötet." Solche Warnhinweise auf Zigaretten-Schachteln sind gar nicht lustig. Vor allem, wenn man selbst qualmt. Die E-Zigarettenmarke Pipeline jedoch nutzt die Hinweise als Art Miniwerbeblock. Und bringt einen zum Schmunzeln.
Werbung für Zigaretten setzt auf Sex, Abenteuer und Genuss. Schon klar, das funktioniert. Aber eben nicht auf den Schachteln. Stattdessen müssen dort Warnhinweise stehen. "Rauchen tötet." Gar nicht lustig - vor allem, wenn man selbst qualmt.
Die E-Zigarettenmarke Pipeline spielt mit dem Prinzip der Abschreckung und kehrt es um in eine Art Miniwerbeblock der positiven Verstärkung. Plötzlich stehen da Dinge, die man gerne liest und die einen zum Schmunzeln bringen, wie "Achtung: Raucher schwitzen auf dem Balkon!" oder "Achtung: Raucher verpassen Tore!". Noch ein bisschen lieber vermutlich als Ex-Raucher. Der Kopf hinter den Flyern ist der Pipeline-Mitinhaber Andi Stenzel, seines Zeichens ehemaliger Kreativer bei Heye München. Sieht man!
Werbung für E-Zigaretten ist eine Grauzone. Bis die von den Mitgliedstaaten verschärfte EU-Richtlinie nach dem Vorbild der Beschränkungen von Tabakerzeugnissen in nationales Recht umgesetzt ist, darf für E-Zigaretten sogar im deutschen TV geworben werden.
Im Ausland laufen bereits TV-Spots, die ganz ähnlich funktionieren wie Werbung für klassische Tabakzigaretten, etwa von Blu oder Fin. Blu wirbt mit dem dampfenden Hollywood-Beau Stephen Dorff, Fin setzt auf auf das Lebensgefühl der "Mad Men"-Ära und leicht bekleidete Frauen.
Der Markt in Deutschland ist mit rund zwei Millionen Dampfern bereits heute lukrativ. Dazu kommt, dass der Absatz von Tabakzigaretten in den vergangenen zehn Jahren um knapp 40 Prozent zurückgegangen ist.
Mehr zum Thema E-Zigaretten lesen Sie in W&V 26/2014 ab Seite 18.