
Sensibilisierungs-Kampagne:
Eklat um Mittelfinger: Berliner Senat stoppt Kampagne
In den Zeitungen der Hauptstadt erschien am Dienstag eine Anzeige, in der sich eine waschechte Berlinerin mit klarem Statement an alle Maskenmuffel wendet. Viele werteten das offenbar als Beleidigung.

Foto: Römer Wildberger
Das umstrittene Motiv bildete den Auftakt zur zweiten Phase der sogenannten "Corona-Sensibilisierungs-Kampagne" von Visit Berlin. Entwickelt wurde die Kampagne von der Agentur Römer Wildberger. Die erste Phase bestand aus einer rein typografischen Gastro-Kampagne - mit Headlines wie "Abstand halten. Sonst ist deine Stammkneipe schneller dicht als du". Von Seiten der Agentur heißt es: "Will man die Berliner erreichen, braucht man eben eine besondere Ansprache."
Das Auftaktmotiv für die zweite Phase der Kampagne, in der sich eine waschechte Berlinerin und Angehörige einer Risikogruppe mit klarem Statement an alle Maskenmuffel wendet, war vielen dann aber doch zu viel. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls auf Twitter, wo sich sogleich ein reger Austausch über das Motiv entwickelte.
Wie W&V aus dem Berliner Markt zu Ohren stieß, wurde die Kampagne inzwischen vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller ganz abgesetzt. Verantwortlich für die Kampagne ist die Marketingorganisation Visit Berlin, die der Senatverwaltung für Wirtschaft untersteht.
Visit Berlin hatte bereits zuletzt wenig Glück mit seinen Kampagnen. Die umstrittene #WirSindEins-Kampagne von Jung von Matt wurde erst vor einer Woche wegen der hohen Corona-Fallzahlen in der Hauptstadt gestoppt. (mw/cob)