Im Kampf gegen den Erzrivalen Edeka setzt Rewe aber nicht nur auf starke Worte, sondern baut auch den Online-Handel mit Lebensmitteln kräftig aus. Rewe könne so selbst in den Regionen wie Berlin oder München Umsätze machen, wo das Unternehmen im stationären Handel eher schwach aufgestellt sei, sagte Finanzvorstand Christian Mielsch. Der Rewe-Lieferservice beliefere inzwischen 57 Städte in Deutschland und habe seine Online-Umsätze 2014 nahezu vervierfacht.

Doch vor allem profitierte die Rewe-Gruppe im vergangenen Jahr von ihrem florierenden Supermarktgeschäft in Deutschland. Auch die Touristiksparte, zu der unter anderem die Reiseanbieter Dertour, Jahn-Reisen und ITS gehören, steigerte ihren Umsatz. Die konzerneigenen Toom-Baumärkte wuchsen ebenfalls deutlich.

Zudem liege das langjährige Sorgenkind, die Discountkette Penny Deutschland, im Hinblick auf die für 2016 angepeilte Rückkehr in die schwarzen Zahlen voll im Plan, berichtete Caparros. Penny hat die Eigenmarkenarchitektur überarbeitet und neue Label wie Penny to go, Bäckerkrönung, San Fabio und Naturgut eingeführt. Der Disocunter hat soeben eine neue Markenkampagne gestartet - unter Regie der früheren Agentur Serviceplan. Außerdem unterhält das Unternehmen die Kunden jetzt mit einem eigenen Radio-Programm: Pennylive.

Insgesamt erhöhte sich der Umsatz des Handelsriesen um 2,4 Prozent auf 51,1 Milliarden Euro. Auch mit der Ergebnisentwicklung zeigte sich Caparros zufrieden. Der Jahresüberschuss habe sich deutlich zweistellig erhöht, berichtete das Unternehmen ohne eine genaue Zahl zu nennen.

In Mittel- und Osteuropa bekam allerdings auch Rewe die herausfordernden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu spüren. Dennoch bekräftigte Caparros: "Wir werden uns nicht aus Russland und der Ukraine zurückziehen." (dpa/app)