
Duden-Verkauf läuft schlecht
Der Rechtschreib-Duden verkauft sich schlechter als erwartet, der Absatz liegt 30 Prozent unter Plan. Dies teilte der Vorstand des Bibliografischen Instituts bei der außerordentlichen Hauptversammlung mit. Der Verlag hofft nun auf das Weihnachtsgeschäft.
Der neue Rechtschreib-Duden verkauft sich schlechter als erwartet. Der Absatz des Flaggschiffs des Mannheimer Bibliographischen Instituts liege 30 Prozent unter Plan, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf den "Mannheimer Morgen". Dies habe der Vorstand bei der außerordentlichen Hauptversammlung mitgeteilt.
Die Hoffnungen des Verlags ruhten nun auf dem Weihnachtsgeschäft: Vorstandssprecher Ulrich Granseyer gehe von mindestens 400.000 verkauften Duden-Exemplaren aus. Ursprünglich angepeilt waren offenbar jedoch 500.000 Exemplare. Dennoch sei die Firmenspitze optimistisch, nach Verlusten von 32,8 Millionen Euro 2008 im laufenden Jahr wieder Gewinne zu machen.
Hierzu soll eine Umstrukturierung beitragen, unter anderem die Umwandlung des kriselnden Bibliographischen Instituts zur GmbH. Der Mehrheitseigner, der Berliner Cornelsen-Verlag, wolle das Unternehmen komplett übernehmen. Eine Hürde dafür wurde am Montag genommen: Laut einem Unternehmenssprecher hätten 99 Prozent der Aktionäre einer Zwangsabfindung zugestimmt. Rund 60 Aktionäre hätten abgestimmt. Bis zum 22. Dezember könne nun Einspruch erhoben werden.
Cornelsen ist seit Mai Mehrheitseigner der Muttergesellschaft der Verlage Duden und Meyers und hält 97,3 Prozent. Um mehr Freiheiten zu haben, will Cornelsen Alleinbesitzer werden und plant eine Umstrukturierung, so die dpa. So wechsele der Düsseldorfer Patmos Verlag im Januar 2010 nach Mannheim, um unter einem Dach mit der Gesellschaft zu agieren. Durch den gemeinsamen Standort sehen die Berliner demnach Potenzial für Marketing und Vertrieb.