
Rückzug in Online:
DuMont scheitert mit der jungen Tageszeitung "Xtra"
Mobile Eventplattform und Wochenendblatt statt täglicher Zeitung: Was vom DuMont-Plan einer jungen Tageszeitung namens Xtra" übrig blieb.

Foto: Screenshot xtra.koeln
Schön wär’s gewesen, doch die junge Zielgrupe machte nicht mit: DuMonts Projekt "junge Tageszeitung" unter dem Label "Xtra" wird nach nur fünf Monaten in der bisherigen Form wieder eingestellt. Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg wollte mit frischer Machart und ungewöhnlicher Erscheinungsweise – werktags um 15.30 Uhr – jene Leser erreichen, die für Tageszeitungen nur noch schwer zu erobern sind. Nun bleibt dem Verlag nur noch zu verkünden, dass "Xtra" trotz des "erfolgreichen Markttests" auf eine "mobile Event-Plattform mit den besten Insider-Ausgehtipps, News für Köln und Gewinnspielen" sowie ein Wochenend-Magazin umgestellt wird.
Ab sofort existiert eine neue Website unter xtra.koeln sowie Apps für iOS und Android – Nukleus für das neue "Xtra". Philipp M. Froben, Geschäftsführer des Medienhauses DuMont Rheinland, sieht in der mobilen Offerte gute Chancen, die Zielgruppe zu erreichen. Auch weiterhin handle es sich um einen Markttest, die Produkte sollen ständig weiterentwickelt werden. "Wir sehen 'Xtra' weiterhin als Innovationslabor für unsere Produkte", so Froben.
Vom zusätzlichen Wochenend-Magazin sollen samstags 150.000 Exemplare in Köln verteilt werden - "direkt in Kölner Haushalte sowie an ausgewählten Punkten wie Bars, Cafés und Fitness-Studios", heißt es in der Mitteilung vom Freitag. "Xtra" bleibt Gratis-Blatt; in der Testphase wurden die 50 Cent Copypreis auch eher pro Forma auf den Titel gedruckt. Erstellt werden soll das Wochnendmagazin rund um Kölner Themen und Veranstaltungen von der "Xtra"-Redaktion mit Unterstützung von "Express" und "Kölner Stadt-Anzeiger". Verlegt wird der Titel – Nomen es Omen? – von der Kölner Anzeigenblatt GmbH & Co. KG, die DuMont Rheinland und dem Heinen-Verlag gehört.