
DuMont Schauberg greift nach Berliner Verlag
Ende der Heuschrecke: Die Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg steht offenbar kurz vor der Übernahme der BV Deutsche Zeitungsholding mit den Flaggschiffen "Berliner Zeitung", "Berliner Kurier" und "Hamburger Morgenpost". Damit wäre die Äre Montgomery in Berlin und Hamburg nach rund drei Jahren beendet.
Die Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg ("Kölnische Rundschau", "Express", "Mitteldeutsche Zeitung") steht offenbar kurz vor der Übernahme der BV Deutsche Zeitungsholding mit den Flaggschiffen "Berliner Zeitung", "Berliner Kurier" und "Hamburger Morgenpost". Die BV Deutsche Zeitungsholding gehört zum Deutschlandgeschäft des ins Schlingern geratenen britischen Medieninvestors David Montgomery.
Wie W&V aus Verlagskreisen erfuhr, sind sich die Kölner und Montgomery über den Kaufpreis handelseinig geworden. Er soll rund 170 Millionen Euro betragen. Möglicherweise soll noch in dieser Woche der Kauf rechtlich unter Dach und Fach gebracht werden.
Mit der Übernahme der Zeitungsholding könnte Verleger Alfred Neven DuMont seine Position im kriselnden deutschen Zeitungsmarkt erheblich ausbauen. Bereits 2006 übernahm sein Verlag die "Frankfurter Rundschau".
Mit dem Verkauf seines Deutschlandsgeschäfts könnte die Mecom-Gruppe von Montgomery seine hohe Schuldenlast verringern. Die Banken hatten dem Konzern bis Ende Februar Zeit gegeben, seine Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro deutlich zu senken. Deshalb plant Montgomery auch den Verkauf der polnischen Wirtschaftszeitung "Rzeczpospolita", an der die Axel Springer AG Interesse zeigt.