
Verlagssanierung:
Droege übernimmt Weltbild
Der insolvente Weltbild-Konzern wird überraschend an einen neuen Investor verkauft: an die Düsseldorfer Droege International Group statt an Paragon.
Der insolvente Weltbild-Konzern wird überraschend an einen neuen Investor verkauft. Die Augsburger Verlagsgruppe, die bislang der katholischen Kirche gehörte, geht mehrheitlich an die Düsseldorfer Droege International Group. Die wochenlangen Verhandlungen mit der Münchner Beteiligungsgesellschaft Paragon seien gescheitert, teilte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mit.
Der notarielle Kaufvertrag soll bis Ende der kommenden Woche unterzeichnet werden. Einigkeit über die Inhalte sei aber bereits erreicht, betonte Geiwitz. Er rechnet damit, dass weniger als 50 Mitarbeiter zusätzlich nach dem Verkauf das Unternehmen verlassen müssen. In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Berichte, dass Paragon bis zu 250 weitere Jobs abbauen wollte. Etwa 950 Beschäftigte waren bei Weltbild bereits in Auffanggesellschaften gewechselt oder sollen in den kommenden Monaten folgen.
Wie bereits mit Paragon geplant, bleibt der Insolvenzverwalter vorläufig als Stellvertreter der Gläubiger Minderheitsgesellschafter. Laut Geiwitz werde er etwa 40 Prozent weiter halten, die restlichen gut 60 Prozent übernehme Droege, ein Beratungs- und Invenstmenthaus, demnächst. Später will Geiwitz dann die restlichen Anteile möglichst ebenfalls an die Düsseldorfer verkaufen.
Die Weltbild-Gruppe hatte Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet, nachdem die beteiligten Bistümer den Geldhahn zugedreht haben. (dpa/kas)