
Kosmetik-Einzelhandel:
Douglas kauft Onlinehändler Parfumdreams
Douglas-Chefin Tina Müller kündigte Anfang 2018 an, den Kosmetikhändler umzukrempeln. Nun macht sie ernst und kauft den Onlinehändler Parfumdreams. Das steckt dahinter:

Foto: Unternehmen
Parfumdreams gehört ab sofort zu Douglas. Der Handelskonzern übernimmt die Mehrheit des Beauty-Onlinehändlers und des dahinter steckenden Mittelständlers Parfümerie Akzente. Der war bisher in Besitz der Familie Renchen. Die Übernahme ist ein Streich der neuen Douglas-Chefin Tina Müller. Sie will den Händler auf Vordermann bringen.
Mit dem Kauf fusionieren der größte deutsche Kosmetikhändler stationär und online mit dem drittgrößten deutschen Kosmetik-Onlinehändler. Zur Parfümerie Akzente gehören nicht nur der 2004 von Sohn Kai Renchen gegründete Onlineshop Parfumdreams, sondern auch 28 stationäre Filialen in Deutschland.
2017 erwirtschaftete der Familienbetrieb mit 450 Mitarbeitern 75 Millionen Euro netto. Der Onlineshop ist neben Deutschland in zehn weiteren europäischen Ländern aktiv.
Zwei-Marken-Strategie mit Douglas und Parfumdreams
Die Marke Parfumdreams soll bestehen bleiben. Es ist davon auszugehen, dass sowohl sie als auch Douglas ihre Positionierungen weiter zuspitzen. Im Zuge der Strategie #Forwardbeauty hatte Douglas bereits zuvor angekündigt, die eigene Marke mit einem Premiumanspruch deutlich aufwerten zu wollen.
Mit der Zwei-Marken-Strategie sollen "alle Kundensegmente optimal abgedeckt und individuelle Kundenbedürfnisse mit maßgeschneiderten Sortimenten, komplementären Eigenmarken und personalisierten Marketingstrategien noch besser adressiert werden", heißt es.
Was mit der Marke Parfümerie Akzente wird, wird nicht gesagt - es ist also denkbar, dass Douglas sie nicht beibehält.
Schub für E-Commerce- und Digitalstrategie
Douglas stärkt mit der Übernahme die eigene Onlinestrategie und treibt die Digitalisierung der Marke voran. "Mit der Übernahme des Online-Pioniers Parfumdreams schärfen wir unseren E-Commerce-Fokus, treiben die Digitalisierung unserer Marke weiter voran und stärken so unsere Position als eine der ersten Adressen für Beauty und Kosmetik in Europa", sagt Tina Müller.
Zwar soll Kai Renchen soll weiterhin die Geschäfte von Parfumdreams verantworten. Mit seiner E-Commerce-Expertise werde er aber außerdem das Top-Management-Team von Douglas verstärken.
"Ich freue mich sehr, dass wir Kai Renchen als ausgewiesenen E-Commerce-Experten für Douglas gewinnen konnten", sagt die Geschäftsführerin.
Erfolg durch Customer Centricity
Parfumdreams war 2004 als Vorreiter im Onlinehandel mit Kosmetik gestartet. Im elterlichen Keller packte Kai Renchen damals mit drei Freunden die ersten Pakete mit Cremes und Lidschatten. Erfolgreich wurde der Händler unter anderem, weil er auf eine stark kundenzentrierte Strategie setzte.
14 Bezahlarten zur Auswahl, 180 Tage Rückgaberecht, Kundenservice über Whatsapp durch die Filialmitarbeiter, schnellstmöglicher Versand, ein Onlineshop-Update pro Woche und eine Auswahl aus 500 Marken und 37 000 Produkten gehörten dazu.
Das Kartellamt muss der Transaktion noch zustimmen. Wie viel sich Douglas die Übernahme kosten lässt, ist nicht bekannt.
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