
Diversitätsinitiative Beyond Gender Agenda:
Douglas erhält erste Diversity Certification
Die Diversitätsinitiative Beyond Gender Agenda bietet ab sofort eine Diversity-Zertifizierung für Unternehmen an. Die erste Vollzertifizierung geht an Douglas. Außerdem soll ein German Diversity Index folgen.

Foto: Beyond Gender Agenda
Beyond Gender Agenda (BGA), die Initiative zur integralen Verankerung von Diversität in der Wirtschaft, bietet ab sofort eine Diversitätszertifizierung an. Die Zertifizierung erhalten Unternehmen, die Diversität in ihrer DNA nachhaltig verankert haben und ein inklusives Arbeitsumfeld bieten. Die Forderungen des German Diversity Monitor, der jährlich durchgeführten Studie von BGA, in Kooperation mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, bilden dabei die Grundlage der Diversitätszertifizierung.
Im vergangenen November hatte Beyond Gender Agenda zum ersten Mal den "German Diversity Award" verliehen und neun Gewinner:innen bekanntgegeben, darunter Ministerin Dorothee Bär und Tina Müller, CEO von Douglas.
Douglas als erstes Unternehmen zertifiziert
Die Douglas GmbH hat nun auch als erstes Unternehmen die Diversity-Vollzertifizierung erhalten. "Bei Douglas verstehen wir Diversität als strategischen Wettbewerbsfaktor, der auf allen Ebenen konsequent verfolgt wird und die Vision des Unternehmens bestimmt", sagt CEO Tina Müller.
"Im aktuellen Monitor fordern wir die Unternehmensführungen auf, Diversität zur Chef:innensache zu erklären, ein systematisches Datenmanagement sowie umfassendes Verständnis von Diversität über alle Dimensionen zu etablieren und Maßnahmen für ein inklusives Arbeitsumfeld einzuführen", erläutert Victoria Wagner, Gründerin und CEO von Beyond Gender Agenda.
Die Diversity Certification wird in zwei Stufen angeboten – als Basis- oder Vollzertifizierung. "Für die Basiszertifizierung wird in den Unternehmen eine standardisierte Befragung durchgeführt, die detaillierte Einblicke in den Status quo von Diversität und einem inklusiven Arbeitsumfeld ermöglicht", erklärt Prof. Dr. Susanne Schmidt vom Lehrstuhl für Internationales Management an der Otto-von-Guericke-Universität, die mit ihrem Team den Zertifizierungsprozess wissenschaftlich begleitet.
Die Angaben müssen demnach von den Unternehmen belegt werden. Eine Vollzertifizierung beinhaltet darüber hinaus Interviews mit der Unternehmensführung und Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen und Hierarchiestufen. Die Interviews bauen auf den Angaben des Unternehmens in der Basiszertifizierung auf, geben aber vor allem den Raum unvoreingenommen die eigenen Erfahrungen und Ansichten zu teilen. Mit der Auswertung erhalten die Unternehmen eine Handlungsempfehlung für die weitere Transformation hin zu einer diversen Aufstellung mit inklusivem Arbeitsumfeld.
German Diversity Index
Am 1. Juni 2021 wird Beyond Gender Agenda außerdem erstmals den German Diversity Index veröffentlichen. In den Index werden Unternehmen aus dem DAX 30 aufgenommen, die Diversität nachweislich als Wirtschaftsfaktor verstanden und entsprechend in ihrer Organisation verankert haben. Der Index basiert auf drei Forderungen aus dem German Diversity Monitor 2020:
(1) Ganzheitliches Diversitätsverständnis,
(2) Definition von Leistungskennzahlen und
(3) Diversität als Chef:innensache.
Informationen aus den Geschäftsberichten 2020 bilden die Basis zur Berechnung des Index. Darüber hinaus haben die Unternehmen die Möglichkeit, zusätzliche Unterlagen zur Verfügung zu stellen. In die Bewertung fließen Informationen zur Organisationsstruktur, zu konkreten Kennzahlen und zu Maßnahmen für die Förderung von Diversität ein.
"Beyond Gender Agenda möchte Positivbeispielen gebührend Raum geben, aber auch den Druck auf die Unternehmen erhöhen, bei denen das Thema DE&I noch immer nicht ganz oben auf der Agenda steht. Letzteres steht beim German Diversity Index im Fokus", ordnet Victoria Wagner ein.
Ein wichtiger Schritt, um aus Lippenbekenntnissen auch Realität werden zu lassen. Warum das wichtig ist und wie viel noch zu tun ist, hat mein Kollege Conrad Breyer hier aufgeschrieben.