Deutsches Big-Data-Bündnis:
Donata Hopfen soll Datenallianz Verimi führen
Daimler, Deutsche Bank, Telekom und die anderen Teilnehmer der Mega-Datenallianz Verimi haben sich auf Spriger-Managerin Donata Hopfen geeinigt.
Verimi, branchenübergreifende Registrierungs-, Identitäts- und Datenplattform von Daimler und Co, wird von Donata Hopfen gelenkt. Die 41-Jährige, derzeit bei Springer Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung Bild-Gruppe, wird zum 1. Oktober als CEO die Leitung von Verimi übernehmen, wie das Medienhaus am Donnerstag verkündet.
Das Unternehmen, hinter dem als Gesellschafter Allianz, Axel Springer, Bundesdruckerei, Daimler, Deutsche Bank mit Postbank, Deutsche Lufthansa, Deutsche Telekom sowie Core und Here Technologies stehen, soll dann zum Jahreswechsel 2017/18 mit dem digitalen "Generalschlüssel" (Single-Sign-On) für das Internet an den Start gehen. Dieser soll künftig die Nutzung von Internetangeboten deutlich einfacher und sicherer machen.
Mit Hopfen bekommt Verimi eine Digitalkennerin als Herrscherin über Daten; sie verantwortete von 2010 bis 2014 als Geschäftsführerin der Bild Digital GmbH bereits den Ausbau der digitalen Aktivitäten der Gruppe, darunter die Einführung des digitalen Bezahlsystems Bild Plus. Von 2006 bis 2009 war sie Leiterin Business Development im Geschäftsführungsbereich Elektronische Medien bei Axel Springer und übernahm im Mai 2009 die Verantwortung als General Manager von Bild Mobil. Zuvor war sie Business Manager bei Bild.T-Online. Donata Hopfen ist Aufsichtsratsmitglied bei der Modern Times Group in Schweden und im Digital Expert Board der Postbank – letztere gehört auch zum Verimi-Kreis.
Donata Hopfen tritt nun mit dem Vorhaben an, "zum ersten Mal einen Deutschland- und Europaweiten Standard für nutzerfreundliche digitale Geschäftsmodelle zu etablieren", wie sie in der Mitteilung zitiert wird. In der Digitalisierung entscheidender Industrien wolle Verimi eine aktive Rolle zu spielen.
Was hinter Verimi steckt
Erst Ende August hatte die Datenallianz von Daimler und Deutscher Bank mit Lufthansa, Telekom und Bundesdruckerei namhafte Verstärkung bekommen. Damit wird die Zahl der Konzerne mit einer Vielzahl an Kundendaten im Bündnis größer – um mit den US-Digitalkonzernen Google und Facebook besser gleichziehen zu können. Das Verhalten von Nutzern außerhalb der eigenen Bereiche wird ihnen so zugänglich, Modelle für datenbasierte digitale Werbung werden (bleiben) möglich.
Neben Verimi stellen sich im deutschen Markt zunehmend mehr Partner rund um Big Data auf – um auf die neue europäische Datenschutzgrundverordnung und die E-Privacy-Verordnung reagieren zu können. Ab Frühjahr 2018 wird sie das Tracken und Targeten mithilfe von Cookies erschweren. Umso besser, wenn Daimler, Springer und Co. Dann mit freiwilligen Login-Daten der Nutzer nach dem Vorbild von Google oder Amazon arbeiten können.