Streaming-Pläne:
Disney macht sich von Netflix unabhängig und streamt selbst
Disney zeigt seine Filme künftig nicht mehr über Netflix. Ab 2019 will der Unterhaltungskonzern einen eigenen Abo-Streamingdienst anbieten.
Der US-Konzern Disney kündigt seine Partnerschaft mit dem Streaming-Riesen Netflix. Ab 2019 sollen keine Inhalte mehr an Netflix geliefert werden. Stattdessen will Disney einen eigenen Abo-Streamingdienst ins Leben rufen. Und rüstet sich für die Zukunft.
Der Inhalte-Anbieter startet seine eigene Streamingoffensive. Und das nicht im Kids-Entertainment, sondern im Bereich Serien und Sport. Bereits 2018 soll der Disney-Sportsender ESPN im Netz verfügbar sein. Zusätzlich zum ESPN-TV-Angebot soll der Internet-Sport-Dienst jährlich rund 10.000 Sportereignisse online zeigen, meldet "Das Handelsblatt".
2019 soll dann der Fiction-Bereich mit Serien und Filmen mit eigenem Streamingdienst in den USA folgen. Die Partnerschaft mit Netflix wird deshalb im Heimatland gekündigt.
Was hinter den Disney-Plänen steckt
Mit dem Fokus auf Streaming reagiert Disney auf die zunehmende Kündigung der TV-Abos in den USA. Statt über Kabel-und Satellit suchen die Haushalte immer stärker im Netz ihre Inhalte. Auch andere Sender wie HBO oder CBS setzen auf das Internet als Vertriebsweg.
Für Disney ist der Nutzerschwund vor allem an schwindenden Abozahlen bei ESPN bemerkmar. Aber auch höhere Produktionskosten und ein Minus bei Gewinn und Erlösen machten den Schritt ins Netz nötig. Um den eigenen Streaming-Dienst zu realisieren, erhöht Disney seine Beteiliung am Technologieanbieter Bamtech von 33 auf 75 Prozent.
Netflix scheint gewappnet und baut jetzt am eigenen Superhelden-Imperium. Gerade erst hat der Streamingdienst den Kauf des Comic-Verlags Millarworld bekanntgegeben. Bis auf Weiteres sollen aber die Disney-Marvel-Superhelden noch auf Netflix zu sehen sein.
ko/dpa