
Sky wechselt den Besitzer:
Disney kauft Teile von 21st Century Fox
Milliarden-Deal im Mediengeschäft: 21st Century Fox mit Marken wie Sky gehören künftig zum Unterhaltungsriesen Disney.

Foto: Disney/Fox
Walt Disney schnappt sich Teile des Medienkonzerns 21st Century Fox. Wie der Unterhaltungsriese am Donnerstag mitteilte, wechseln einige Kernaktivitäten von Fox im Volumen von umgerechnet rund 44,5 Milliarden Euro den Besitzer.
Bezahlt wird dabei nur in Aktien, für jede Aktie von 21st Century Fox sollen die Anteilseigner 0,2745 Disney-Papiere bekommen.
Zu den Geschäftsteilen, die der Fox-Konzern nun an Walt Disney veräußert, gehören unter anderem das traditionsreiche Hollywood-Studio 20th Century Fox, einige US-Kabelfernsehsender sowie die europäische Pay-TV-Senderkette Sky. Zudem bekommt Walt Disney die Kontrollmehrheit an der Streaming-Plattform Hulu.
Fox setzt künftig fast nur noch auf News und Sport. Murdochs Konzern wird durch den Verkauf massiv verschlankt; was vom Geschäft übrig bleibt, soll in eine neue Gesellschaft abgespalten werden. Fox behält seine großen Sportsender und die bekannten News-Kanäle. Hier läuft es derzeit rund - die Einschaltquoten und Werbeerlöse sind nicht zuletzt wegen des Rummels um Donald Trumps Präsidentschaft hoch. Murdoch hat einen engen Draht zu Trump, der als großer Fox-Fan gilt.
Wer Disney-Fox lenkt
Über den Megadeal mit dem Fox-Konzern aus Rupert Murdochs Medienimperium war bereits in den vergangen Tagen breit spekuliert worden. Disney-Chef Bob Iger soll den Konzern zudem weiter bis Ende des Jahres 2021 führen.
Zuvor hatte sich der US-Kabelriese Comcast für Teile von 21st Century Fox interessiert, war dann aber aus den Gesprächen ausgestiegen. Die jetzt einigen Unternehmen rechnen durch den Deal insgesamt mit Kostenersparnissen von mindestens 2 Milliarden Dollar, die bereits im zweiten Geschäftsjahr nach Abschluss greifen sollen. Den Eignerwechsel müssen noch die Kartellbehörden abnicken.
Für den Disney-Konzern ist der Griff nach dem Fox-Geschäft ein logischer Schritt: Konzernlenker Iger reagiert auf das veränderte Konsum-Verhalten und visiert jüngere Zielgruppen an. Der Manager will sein Unternehmen zu einem großen Anbieter von Video-Streaming umbauen, um mit Rivalen wie Netflix gleichaufziehen zu können. Hierfür braucht Disney mehr eigene Inhalte, die es seinen Kunden bieten kann.
W&V Online/dpa