Amelie Timm, Direktor Marketing bei Canto

Amelie Timm, Direktor Marketing bei Canto

Letzte Testphase: Mit Google My Business schon jetzt auf Duplex vorbereiten

"Der telefonierende Google-Assistent Duplex schlägt die Brücke zwischen Voice-Assistenten und Hyperlokalem Marketing. User werden Google Duplex schon bald immer häufiger nutzen, um einfache Tätigkeiten per digitalem Assistenten im Telefon für sie erledigen zu lassen. Neben der telefonischen Vereinbarung von Tischreservierungen im Restaurant um die Ecke oder Frisör-Terminen werden auch Ticketkäufe oder die Buchung von Mietwagen über den Assistenten via Spracheingabe automatisch abgewickelt. Für Marketer bedeutet das eine komplett neue Disziplin: SEO für Conversational UIs. Denn in erster Linie müssen Assistenten wie Google Duplex die richtigen Daten und Schnittstellen finden, um im Zweifelsfall nicht beim Wettbewerber, sondern beim eigenen Unternehmen die vom Nutzer gewünschte Dienstleistung zu buchen. Um für die Einführung von Google Duplex in Deutschland gewappnet zu sein, müssen Unternehmen also schon jetzt den Fokus auf ihr Google-My-Business-Profil legen und dieses vollständig und aktuell halten. Außerdem sollten sich Website-Inhalte schon jetzt nicht mehr nur auf die Text-Suche, sondern auch auf notwendige Informationen für Duplex ausrichten."

 

Daniel Richter, Geschäftsführer der DAC Group Deutschland GmbH

Daniel Richter, Geschäftsführer der DAC Group Deutschland GmbH

Internet of Trusted Things: Blockchain und Verifikations-Systeme für digitale Identitäten werden zu Schlüsseltechnologien 

"Das Internet der Dinge ist keine Zukunftsvision mehr. Für vernetzte Haustechnik, intelligente Maschinen oder autonome Autos existieren reale Business Cases. Doch die derzeitige Infrastruktur für Daten und Geräte bietet keine ausreichende Sicherheit. Um aus dem Internet of Things ein Internet of Trusted Things zu gestalten, werdenhochsichere Informationsnetze und Datenbanken sowie eine neue Stufe des Vertrauens bei digitalen Prozessen unumgänglich. Blockchain und Verifikations-Systeme für digitale Identitäten werden daher kurzfristig zu Schlüsseltechnologien in allen Branchen."

Thomas Müller, Sprecher des evan.network und CEO der evan GmbH

Thomas Müller, Sprecher des evan.network und CEO der evan GmbH

Achtsamkeit und bewussterer Umgang mit Ressourcen werden für Consumer immer wichtiger

"Seit einiger Zeit beobachte ich einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft, der sich auch auf unsere Branche auswirkt. Apple mahnt mit Einführung der Screentime-Übersicht zum bewussteren Umgang mit Smartphones, Googles Pendant dazu heißt Digital Wellbeing, Meditations-Apps boomen in den USA und auch hierzulande, gleichzeitig nimmt der verantwortliche Umgang mit Ressourcen unseres Planeten einen immer größeren Raum ein. Für Werbetreibende bedeutet das, dass sie immer häufiger ihre kurzfristigen und langfristigen Interessen gegeneinander abwägen müssen. Oft – vor allem in werbefinanzierten Produkten – ist Umsatz ein Derivat der Nutzer-Verweildauer und Wiederkehrrate. Hier die richtige Balance bei der Umsatzoptimierung zu finden, wird eine der größten Herausforderungen für App-Entwickler."

Ben Jeger, Managing Director - Central Europe bei AppsFlyer

Ben Jeger, Managing Director - Central Europe bei AppsFlyer

Mobile rettet die Markenkommunikation

"Das jüngste Urteil des EUGH zur ePrivacy reformiert Online-Markenkommunikation und Künstliche Intelligenz. Das führt zu Innovationen und einer größeren Bedeutung von Mobile. Waren Cookies bislang häufig Ausgangspunkt der personalisierten Kundenansprache, wird man ab jetzt anders herausfinden müssen, ob der Nutzer dem Unternehmen bereits bekannt ist. Studien melden, dass bis zu 60% der User die Frage, ob sie Cookies zustimmen, verneinen. 60% bleiben also unsichtbar, eine große Zahl. Markenbildung wird 2020 neue Wege suchen müssen, um Nutzer dazu zu bringen, sich zu offenbaren. Kundenbindungsprogramme, Registrierungsanreize und der Ausbau der mobilen Präsenz von Marken werden folgen. Denn Apps senden in der Regel mit der Nutzung eine Werbe-ID mit, die von den wenigsten Nutzern regelmäßig zurückgesetzt wird. Bis zum nächsten EUGH-Urteil…"

Matthias Postel, CEO der iCompetence GmbH

Matthias Postel, CEO der iCompetence GmbH

Neue Nachhaltigkeit zwingt Shopbetreiber zum Umdenken

"Der Klimaschutz bestimmt für die Mehrheit in Deutschland die politische und gesellschaftliche Agenda. Im E-Commerce, einer Branche, die den Konsum wie kaum eine andere antreibt, sind nachhaltige und ökologische Konzepte gefragter denn je. Shoptbetreiber müssen sich damit auseinandersetzen, wie Produkte umweltfreundlich gestaltet, verpackt, transportiert und vor allem nachhaltig transformiert werden können. 2020 steht ganz im Zeichen von innovativen Konzepten, die aktiv zum Umweltschutz beitragen. Themen wie nachhaltige Logistik und ressourcenschonende Produktion werden die Branche massiv beschäftigen. Erste smarte Konzepte und Best Cases werden zeigen, wie der digitale Handel nachhaltig verändert werden kann."

Roland Fesenmayr, CEO OXID eSales

Roland Fesenmayr, CEO OXID eSales

Digitalagenturen werden zu Tech-Companies und Innovationsinkubatoren

"Digitalagenturen können, um nach innen und nach außen zur Tech-Company zu werden, zwei Innovationsstrategien verfolgen. Zum einen bietet es sich an, vielversprechende Start-ups als Corporate Start-ups oder potenzielle Joint-Venture-Partner in die Agentur zu holen – strategisch, operativ oder ganz konkret als Untermieter in die eigenen Büroräume. Zum anderen müssen die bisherigen Digitalagenturen als Tech-Companies zusätzlich zur vorgehaltenen Beratungs- und Umsetzungskompetenz selbst neue, eigenständige Produkte entwickeln. Die Zeiten, in denen Digitalagenturen bei potenziellen Auftraggebern zum Pitch angetreten sind, neigen sich ebenfalls weitgehend dem Ende zu. Die Komplexität der Aufgaben bedingt, dass sie nur noch partnerschaftlich umgesetzt werden können. Es werden also nicht nur Lösungen präsentiert und verkauft, sondern strategische, langfristige Partnerschaften eingegangen, um Lösungen im Verbund zu entwickeln. Entscheidend ist, welche Werkzeuge aus den Technologien IoT, AI und Blockchain die künftigen Tech-Companies anbieten können, denn mit diesen steht und fällt die Umsetzung jeder Idee."

Alexander Janthur, CEO bei Turbine Kreuzberg

Alexander Janthur, CEO bei Turbine Kreuzberg

B2C-Voice-Commerce hat 2020 keinen Durchbruch

Im vergangenen Jahr gab es in über zehn Prozent der Haushalte in Deutschland einen Voice-Assistenten wie beispielsweise Alexa. 33 Prozent der Deutschen haben diese Technik schon genutzt, um sich über das Wetter, die Fußball-Ergebnisse oder auch über Öffnungszeiten von Restaurants und Shops zu informieren. Allerdings wird selten auf diese Weise bestellt und gekauft. Denn über den Voice-Kanal können immer nur nacheinander Informationen gesendet und aufgenommen werden, Vergleiche - etwa zwischen zwei ähnlichen Produkten - brauchen jedoch das nebeneinander. Zudem gibt es keine sinnliche Unterstützung für den Kaufprozess wie Bilder, Videos oder auch das Layout einer Shopseite. Kurzgefasst: Voice ist sequentiell, Choice ist parallel, und deshalb wird Voice-Commerce den Onlineshop vorerst nicht ersetzen können. Damit Voice-Commerce dem Onlineshop tatsächlich gefährlich würde, bräuchte es einen Rückkanal wie eine AR-Brille, einen eingebauten Bildschirm oder vielleicht einfach das Smartphone. Bis diese Devices jedoch sinnvoll verknüpft sind, wird der Shopping-Basket von Alexa häufig noch leer bleiben.

Carsten Kraus, Geschäftsführer Omikron Data Quality GmbH

Carsten Kraus, Geschäftsführer Omikron Data Quality GmbH

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Autor: W&V Gastautor:in

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