Brand Awareness :
Diese Marken sind in der Krise bekannter geworden
Eine Erhebung der Berliner Agentur DCMN deckt auf, welche Marken und Branchen hinsichtlich Interesse zu den Gewinnern der Corona-Krise gehören und rät: Jetzt in Brand Awareness investieren!
Die Agentur DCMN, die vornehmlich Start-Ups betreut, beobachtet mit ihrem Digital Brand Tracker kontinuierlich seit zweieinhalb Jahren, wie sich Bekanntheit und Wahrnehmung von rund 330 Marken in 20 Sektoren verändert. Befragt werden je etwa um die 2.000 Teilnehmer, die repräsentativ für die Online-Bevölkerung in Deutschland sind. Nun sind die Ergebnisse des Monat April da. Die Auswertung im Vergleich zur Zeit vor dem Lockdown zeigt: Besonders Streaming- und Shoppinganbieter haben hinsichtlich Markenbekanntheit enorm von der Krise profitiert.
Heiko Rechenberger, Marktforschungsexperte und Insight Manager bei DCMN hat die Ergebnisse des Brand Trackers zur Verfügung gestellt.
Streaming und Gaming gehören zu den Gewinnern
Im Vergleich zum Februar, also dem Monat vor Beginn der Krise, zeigt sich dem Tool nach, eine absolute Steigerung der Markenbekanntheit von rund 13 Prozent bei Streamingdienst Disney+ und 10 Prozent bei dem Energieanbieter Innogy. Die gesteigerte Brand Awareness des Streaming-Anbieters ist natürlich nicht nur durch den Lockdown zu erklären, sondern auch durch den Launch Ende März 2020.
Merkwürdigerweise konnte auch die Reiseplattform Kayak eine Zuwachs von rund sieben Prozent verzeichnen und landet damit auf Platz Drei. Möglicherweise, weil besonders viele Menschen versuchten nach Hause zu reisen, erklärt DCMN den Sprung. Die Video-Plattform Vimeo schafft es mit einem Zuwachs von sechs Prozent auf Platz sieben.
Während Innogy und Disney+ gemeinsam mit Vimeo auch hinsichtlich einer relativen Bekanntheitssteigerung noch zu den Top-3 gehören, sind unter den relativen Top-Ten-Gewinnern allein vier Marken aus dem Gaming-Bereich zu finden.
Mehr Zeit lässt die Befragten neues ausprobieren
Der Brand-Tracker ergab außerdem, dass seit dem Beginn der Lockdown-Maßnahmen einer von drei Befragten neue Produkte, Services oder Marken ausprobiert hat. Insbesondere die jüngere Generation zeigt sich dabei besonders offen. Unter den 18 bis 22-jährigen gaben 61 Prozent an, seit dem Beginn der Krise neue Marken ausprobiert zu haben. In der Gruppe der 23 bis 35-jährigen waren es immerhin 48 Prozent. Sie gaben außerdem an, dass weniger die mangelnde Verfügbarkeit von Produkten ausschlaggebend war, sondern die Möglichkeit mehr Zeit in die Recherche zu investieren. DCMN sieht in der Krise daher eine Chance für Werbungtreibende, neue Kundenbeziehungen aufzubauen und in Reputationsmanagement, Online-Rezensionen und Media sowie SEO/SEA zu investieren.
Im Food-Bereich herrscht besonders viel Offenheit für neue Marken
Von dieser Entwicklung profitierten vor allem Marken aus dem Food-Bereich, Online-Shopping, Fashion, Auktionen und Reseller, sowie Schönheit und Pflege. Hinsichtlich der Geschlechter zeigte sich eine stereotype Verteilung.
Rund 36 Prozent der befragten Frauen probierten neue Lebensmittelmarken aus und 30 Prozent neue Marken aus dem Bereich Schönheit und Pflege. Bei Männern zeigte sich zwar insgesamt weniger Offenheit, rund 18 Prozent jedoch wechselten Marke im Bereich Fahrzeuge und 16 Prozent im Gaming.
Während die Gruppe der 56 bis 69-jährigen neue Marken im vor allem im (Online-)Supermarkt (38 Prozent) und in der Drogerie (36 Porzent) entdeckt, suchen die 23 bis 35-jährigen nach Möglichkeiten, das zu verkaufen, was die Entrümpelung von Kellern und Schränken hervorgebracht hat (Auktion & Wiederverkauf 27 Prozent), um Platz für ihre Neugeborenen zu schaffen (Baby & Kinder 25 Prozent).
Der überwiegende Teil dieser Veränderung ist auf den Wechsel von offline zu online zurückzuführen: Mehr als einer von drei deutschen Verbrauchern (und mit 45 Prozent fast jeder zweite im Alter von 23 bis 35) hat ein Produkt oder eine Dienstleistung online genutzt oder gekauft, die er zuvor offline genutzt hat. Weitere 16 Prozent haben vor, demnächst online zu shoppen.
DCMN ist eine Berliner Agentur, die auf digitale Unternehmen und Start-Ups spezialisiert ist. Die 2010 von Andreas Dengler und Matthias Riedl gegründete Agentur hat ihren Hauptsitz in Berlin und betreut ihre Kunden von sechs weiteren internationalen Standorten aus. Das Leistungsportfolio erstreckt sich von Kreationen und datenbasierten Marketinglösungen über Brand- und Performance-Kampagnen, Mediaplanung bis hin zu TV-Attribution. Laut eigenen Angaben hat DCMN bereits über 300 Kunden bei ihrem Wachstum geholfen.
Alle Infos zu den Entwicklungen der Corona-Krise finden Sie in unserem Live-Blog: