Studie :
Diese Benefits wünschen sich Arbeitnehmer im Job
Firmenveranstaltungen, flexible Arbeitszeiten und Gesundheitsmaßnahmen sind für Arbeitnehmer ein "Must-Have" im Job. Eine Studie zeigt, was von Arbeitgebern außerdem erwartet wird.
Die Personal- und Managementberatung Kienbaum hat zusammen mit dem Bewertungsportal Kununu untersucht, welche Zusatzleistungen sich Arbeitnehmer von ihren Arbeitgebern wünschen. Befragt wurden Angestellte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Als die Top-Drei der "Must-Haves" für alle Arbeitnehmer aus den drei Ländern werden in der Firmenveranstaltungen und flexible Arbeitszeiten mit jeweils über 90 Prozent als unerlässlich verortet. Dicht gefolgt von Gesundheitsmaßnahmen mit 79 Prozent.
Für Führungskräfte sind laut den befragten Personalverantwortlichen flexible Arbeitszeiten (91 Prozent), ein Firmen-Smartphone (83 Prozent) und ein flexibler Arbeitsort (83 Prozent) von besonderer Bedeutung für ein modernes Benefit-Portfolio.
Über die Hälfte bieten Sabbatical an
Mehr als zwei Drittel (65 Prozent) der Arbeitgeber bietet laut der Studie aktuell die gewünschte Flexibilisierung der Arbeitszeit für alle Arbeitnehmer an, gut ein Drittel (28 Prozent) für eine selektive Gruppe. Die Wahl eines flexiblen Arbeitsorts stellt immerhin die Hälfte der Unternehmen für jeden Mitarbeitenden und ein gutes Drittel (31 Prozent) für einen selektiven Teil der Arbeitnehmer zur Verfügung.
Weiterhin beliebt ist die Möglichkeit einer anlassbezogenen Freistellung, wie beispielsweise für eine Hochzeit oder Geburt, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen, und die 79 Prozent der Unternehmen allen Mitarbeitenden ermöglichen. Auch Sabbaticals, also einen festgelegten Zeitraum für eine Freistellung, bieten mit 53 Prozent bereits jetzt über die Hälfte der Unternehmen an.
Unterschiede zwischen den Ländern
Während Elemente wie flexible Arbeitszeiten, ein flexibler Arbeitsort oder Angebote zur Vorsorge in allen drei Ländern weit verbreitet sind, gibt es auch regionale Unterschiede.
Für Arbeitgeber aus Österreich gilt so beispielsweise ein Betriebsarzt mit einer Verbreitung von 97 Prozent als "Must-Have", während in der Schweiz nur elf Prozent der Unternehmen Zugriff auf einen Office-Doktor haben.
Dort gibt es dagegen für 72 Prozent der Angestellten einen Zuschuss zu Versicherungen – bei den Nachbarn Österreich und Deutschland ist diese Leistung mit 47 bzw. 35 Prozent nur im Mittelfeld angesiedelt. Auch ein Essenszuschuss ist in Österreich sehr gern gesehen – 50 Prozent der Unternehmen bieten diesen für alle Mitarbeitenden an.
Firmenfahrräder in Deutschland beliebt
Es zeigt sich, dass in Deutschland Mobilitäts-Benefits weiter verbreitet sind als bei den Nachbarn. Jobtickets bieten hier mit 55 Prozent deutlich mehr Arbeitgeber an, als in Österreich mit 19 und in der Schweiz mit 39 Prozent.
Und Firmenfahrräder erleben geradezu einen Boom: "Diese Zusatzleistung bieten in Deutschland ganze 31 Prozent der Befragten allen ihren Arbeitnehmern bereits an, 27 Prozent planen es. Bei unseren Nachbarländern steht das Angebot von Fahrrädern vom Arbeitgeber noch bei jeweils einem guten Zehntel", meint dazu Nils Prüfer von Kienbaum.
Bei der Kommunikation ist noch Luft nach oben
Verbesserungspotential gibt es laut Prüfer noch bei der Kommunikation der Zusatzleistungen: "Gerade bei der Kommunikation der bereits getroffenen oder geplanten Maßnahmen sehen unsere Teilnehmer ganz selbstkritisch noch Luft nach oben. Ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass der Bekanntheitsgrad ihres Portfolios intern 'nicht gut' oder 'eher nicht gut' sei."
Das Intranet (81 Prozent Verbreitung) ist der Hauptkanal, über den die vorhandenen Leistungen kommuniziert werden, gefolgt von Einzel- und Mitarbeitergesprächen (37 Prozent) oder Mailings (27 Prozent).
Social Media wir zu wenig genutzt
"Social Media liegen mit einem Einsatz von 20 Prozent dahinter, obwohl sie gerade für externe Employer Branding-Maßnahmen zur Talentgewinnung nützlich sein könnten. Unternehmen brauchen hier deutlich mehr Selbstbewusstsein, um ihre guten Ansätze intern sowie extern bekannt zu machen", ergänzt Prüfer die Erkenntnisse aus der Studie.
Gleichzeitig setzen nur 16 Prozent der Unternehmen strukturierte Maßnahmen wie Befragungen oder Benchmarks ein, um die Attraktivität ihres Portfolios dann auch zu bemessen.
An der Studie nahmen laut Kienbaum mehr als 100 Unternehmen aus dem DACH-Raum teil. Der Befragungszeitraum lag vor Ausbruch der Corona-Pandemie.