
Nielsen-Statistik bis November:
Diese 4 Trends prägen den Bruttowerbemarkt 2016
Brutto wächst der Werbemarkt laut Nielsen Media Research. Doch es gibt Verschiebungen bei Medien und Big Spendern. Eine Analyse.

Foto: Check 24
So kann es mit dem Werbeumsatz ruhig weitergehen. Nielsen Media Research belegt zumindest nach Bruttozahlen bis November ein bisher gelungenes Reklamejahr 2016 - mit einem Werbedruck in Höhe von knapp 27,7 Milliarden Euro in den klassischen Medien. Das macht ein Plus von 4,78 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
4 Trends zeichnen sich ab:
- Erstens. Kaum eine Gattung verliert – und sogar Zeitungen legen zu.
Von dem Aufwärtstrend profitieren fast alle – allen voran Mobile mit einem Plus von knapp 73 Prozent. Radio, Out-of-Home und TV können ebenfalls deutlich zulegen. Sogar Zeitungen stehen in der Bruttostatistik mit einem deutlichen Plus – fruchten hier die neuen Ansätze der nationalen Vermarktung?
- Zweitens. Digital wächst weiter – aber nur noch dank Mobile.
Zu den Verlierern nach Nielsen-Zahlen zählt – klassische Onlinewerbung. Dass digitale Umsätze dennoch steigen, liegt am klaren Plus von Mobile. Zusammengerechnet liegt der Marktanteil der digitalen Werbung damit auf Niveau der Publikumszeitschriften – eine Gattung, die zu den wenigen Verlierern der Bruttostatistik im November zählt.
Hier die Zahlen im Detail:
- Drittens. Onlineunternehmen geben immer mehr für Werbung aus.
Top-Spender bleibt zwar die Automobil-Branche: Sie gab bis Ende November rund 1,65 Milliarden aus - im Vorjahr waren es für denselben Zeitraum 1,6 Milliarden. Doch auf den weiteren Plätzen und nur noch mit Mini-Abstand hat sich die Online-Branche als Big Spender unter den Werbungtreibenden fest etabliert: mit Werbung für E-Commerce (plus 6 Prozent, 1,65 Milliarden) und für Online-Dienstleistungen (plus 12,6 Prozent, 1,4 Milliarden).
- Viertens. Werbung für Schnelldrehende Konsumgüter (FMCG) boomt.
Am meisten Geld für Werbung gibt dieses Jahr Procter & Gamble aus: Die Spendings des Konsumgüter-Riesen belaufen sich bisher auf insgesamt 769 Millionen Euro – ein Plus von 62,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch Ferrero setzt verstärkt auf Werbung, L'Oréal bleibt trotz leicht rückläufiger Ausgaben auf Platz 3 der Top-10-Werbungtreibenden.
Doch was bleibt nun vom Bruttoumsatz? Die wahren Einkünfte der Medien werden im kommenden Frühjahr mit den Nettowerbeumsätzen vom ZAW enthüllt. Viele Marktpartner beklagen das Aufgehen der Brutto-Netto-Schere aufgrund von Rabatten und Sonderkonditionen. Bei so manchem Medium bleibt inzwischen deutlich weniger als die Hälfte vom Bruttoumsatz wirklich in den Kassen hängen.