Diekmanns volle Mailbox: Berliner Staatsanwalt beschäftigt sich mit Christian Wulff
Die Mailbox-Nachricht, die Christian Wulff "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hinterlassen hat, könnte für den Bundespräsidenten juristische Konsequenzen nach sich ziehen....
Die Mailbox-Nachricht, die Christian Wulff "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hinterlassen hat, könnte für den Bundespräsidenten ein juristisches Nachspiel haben. Wie die Staatsanwaltschaft Berlin gegenüber W&V Online bestätigt, ist am Dienstag gegen Wulff eine Anzeige wegen Nötigung bei der Ermittlungsbehörde eingegangen. Gestellt hat sie ein nicht genanner Bürger via E-Mail. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob die Anzeige angenommen wird und Vorermittlungen eingeleitet werden.
Hintergrund: Christian Wulff hat diversen Medienberichten zufolge am 12. Dezember zunächst Kai Diekmann, dann Springer-Chef Mathias Döpfner und zuletzt Friede Springer, die Witwe des Verlagsgründers, angerufen, um eine geplante Berichterstattung über Ungereimtheiten zu seinem Hauskredit zu unterbinden. Doch Wulff erreichte Diekmann nicht, woraufhin der Bundespräsident eine längere Nachricht auf der Handy-Mailbox des Chefredakteurs hinterlassen hat. Wulff habe sich "empört über die Recherchen zu dem Hauskredit" gezeigt und mit strafrechtlichen Konsequenzen für den verantwortlichen Redakteur gedroht, schreibt Bild.de in einer Stellungnahme. Dabei sei auch die Formulierung "Krieg führen" gefallen.
Doch Wulffs Interventionen schlugen fehl. Noch am späten Abend des 12. Dezember veröffentlichte Bild.de erste Rechercheergebnisse. Zwei Tage nach der ersten Veröffentlichung zu dem Hauskredit suchte, nach Bild-Angaben, Wulff erneut den Kontakt zu Diekmann und "bat in einem Telefonat persönlich um Entschuldigung für Ton und Inhalt seiner Äußerungen auf der Handy-Mailbox".