Top-Frauen in der Branche:
Die wichtigsten Agentur-Managerinnen 2016
Wer wird 2016 in Agenturen, Marketing und Medien wichtig? W&V stellt jedes Jahr die Top-100-Liste der Kommunikationsbranche zusammen. Jede dritte nominierte Branchengröße ist diesmal eine Frau (Tendenz weiter steigend). Sieben davon arbeiten in Agenturen. Hier ist die Auswahl:
W&V Online präsentiert sieben weibliche Agentur-Persönlichkeiten, die das zu Ende gehende Jahr stärker geprägt haben als andere und von denen auch im kommenden Jahr noch sehr viel zu hören sein wird. Es ist ein Auszug aus der großen W&V-Liste "100 Köpfe - Wer wichtig ist. Wer wichtig wird", die vollständig in der neuen W&V-Ausgabe erscheint (Nr. 1/2016 vom 4.1.2016): Eine Zusammenstellung von Menschen, die in Werbung, Medien und Marketing am meisten bewegen.
Diese sieben Agenturfrauen haben es in die Top-100-Liste geschafft (alphabetische Reihenfolge):
Andrea Albrecht (Managing Director Leo Burnett)
Immer wieder mal will Andrea Albrecht mehr Eigenwerbung für ihre Agentur machen, dann aber vergräbt sie sich doch lieber in die Arbeit. Da ist sie wie Andreas Pauli , ihr kongenialer Kreativpartner. Das Ergebnis spricht für sich: In fünf Jahren haben die beiden es geschafft, der Networkagentur Leo Burnett wieder ein Profil zu geben. Sie arbeiten in Frankfurt, Berlin und München jetzt integriert, nehmen den Einzelnen mehr in die Pflicht, gewinnen große Etats und sind kreativ sichtbar. McDonald's war 2015 in Cannes erfolgreich.
Kerstin Feix (Meta Design, weltweite Personalchefin)
Sie versucht als Global Head of Human Resources bei der Designagentur das Thema strategisches Personalmanagement voranzutreiben, hält unter anderem Vorträge beim Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA). Es müsste noch viel mehr von ihrer Sorte geben. Noch vernachlässigen zu viele Agenturen das Thema Personal sträflich. Was verwunderlich ist: Müsste die Branche doch dringend an ihrem Ruf feilen, um attraktiver für junge Bewerber zu werden.
Hanna Maria Heidrich (Regisseurin + Gründerin Die Rabauken)
Unter dem Namen "Die Rabauken" gab es bis Anfang der 2000er-Jahre mal eine Band. Nun gehört der Name Hanna Maria Heidrich und ihrem Firmenpartner Alex Eslam . Sie arbeiten von Berlin aus. Heidrich hat sich den Blick für das Surreale des Alltags bewahrt, fällt mit einer emotionalen und ungewöhnlichen Bildsprache in ihren Arbeiten auf. Sie ist eine der angesagtesten Werbefilmerinnen und liefert bemerkenswerte Kampagnen ab, siehe etwa die neueren Werbefilme der Reiseplattform Trivago.
Jessica Peppel-Schulz (CEO UDG)
Seit gut zweieinhalb Jahren versucht Jessica Peppel-Schulz, aus dem einstigen Konglomerat von zugekauften Firmen ein einheitliches und führbares Ganzes zu bilden. Die rechtliche Zusammenführung in eine UDG war nur der erste Schritt. Jetzt geht es darum, auch kulturell zusammenzuwachsen, etwaige Synergien freizusetzen und zukunftsträchtige Felder zu besetzen. Ein Kraftakt bei gut 650 Mitarbeitern. Das alles, ohne Bestandskunden zu vernachlässigen oder gar das Neugeschäft schleifen zu lassen. - Peppel-Schulz hat das gemeistert. Und bringt gleichzeitig genügend Energie und Zeit auf, um als Agenturchefin mit wichtigen Themen und Thesen in der Branche präsent zu sein.
Susanne Schmidhuber (Managing Partner, Schmidhuber München)
Susanne Schmidhuber kommt von der Innenarchitektur. Mit ihrer Firma hat sie sich vor allem der Markeninszenierung im Raum verschrieben. Durchaus mit Erfolg, was die vielen Preise und Auszeichnungen beispielsweise für Messestände belegen. Doch damit begnügt sich die Managerin nicht. Konsequent baut sie den Bereich Kommunikation auf und positioniert Schmidhuber als Komplettanbieter. 2015 war sie Nummer eins im W&V-Ranking der kreativsten Anbieter für Kommunikation im Raum und Event. Das will sie 2016 wiederholen.
Dörte Spengler-Ahrens (Geschäftsführerin Kreation Jung von Matt/Elbe)
Der Begriff "Powerfrau" hat zwar mittlerweile einen schalen Beigeschmack. Aber auf Dörte Spengler-Ahrens passt er einfach. Und das im positiven Sinn. Deutschlands bekannteste Kreative führt nicht nur ein wichtiges Büro der JvM-Gruppe, das für Kunden wie Obi, Nivea und neuerdings auch MAN Transporter arbeitet. Sie kümmert sich auch um den Nachwuchs beim Art Directors Club, lehrt an der Miami Ad School und ist Jurorin bei den großen Wettbewerben in aller Welt. Wenn es etwas gibt, was sie stört, dann ist es Stillstand.
Julia von Winterfeldt (Gründerin und Inhaberin Soulworx)
Sie selbst bezeichnet sich als "Digital Junkie", als Verfechterin der digitalen Transformation. Mehrere Jahre lang war Julia von Winterfeldt Chefin der Agentur AKQA. Dann stieg sie aus. Marken dabei zu unterstützen, die digitale Welt zu erobern, das hatte ihr persönlich nicht mehr genügt. Mit ihrer Beratung Soulworx arbeitet sie jetzt eng mit Unternehmensführern und deren Organisationen zusammen, um den Übergang in ein empathisches und zielorientiertes Arbeitsklima zu fördern. Natürlich in einer digitalisierten Welt.