YouTuber:
Die größten deutschen YouTube-Stars
Haben Sie sich schon mal überlegt, mit eigenen YouTube-Videos Geld zu verdienen? Es gibt ein paar Menschen in Deutschland, die davon leben. Sie heißen Daaruum, Y-Titty, Die Aussenseiter oder Koko von Kosmo. YouTube hat sie zu Stars gemacht. Wie das Geschäftsmodell funktioniert, wie man ein "Yor" wird und warum Marken wie Coca-Cola in die YouTuber investieren.
Koko von Kosmo, die im richtigen Leben Michaela Engelshowe heißt und Goldschmiedemeisterin ist, nennt sich selbst "YouTube-Oma". Angefangen hat die 38-Jährige als Video-Bloggerin auf Ebay. Engelshowe hat dort Kosmetik verkauft und wollte werden wie die Britin Lauren Luke, die früher Schmink-Tutorials in ihren Ebay-Kanal eingebunden hatte und heute eine Art Selfmade-Make-Up-Künstlerin auf YouTube ist. Im Oktober 2008 schaltete Engelshowe alias Koko von Kosmo ihr erstes Youtube-Video in Deutschland. Mehr als elf Millionen Mal wurde ihr Channel seither aufgerufen.
Und das beste: Engelshowe verdient Geld damit. 2007 hat YouTube ein Partnerprogramm eingeführt, das ausgewählte YouTube-Videofilmer (in Deutschland sind es ein paar Tausend, weltweit mehr als eine Million) an den Werbeeinnahmen beteiligt. Zu genauen Zahlen schweigt der Konzern, mehr als die Hälfte der erzielten Werbeeinahmen allerdings soll jeder YouTuber bekommen.
Engelshowe gehört mit ihren gut 45.000 Abonnenten noch nicht mal zu den größten YouTube-Stars in Deutschland. Das Comedytrio Y-Titty etwa - drei Jungs Anfang 20 - kommt auf über 800.000 Abonnenten, die regelmäßig die Videos aufrufen, die Y-Titty zweimal pro Woche auf Youtube einstellt.
Der Hype um die sogenannten YouTube-Stars fängt anders als in Amerika in Deutschland gerade erst an, sich zu entwickeln. Nicht nur für die YouTuber selbst ist das Geschäftskonzept interessant, auch für die Werbeindustrie werden sie zunehmend interessanter. Denn sie erschließen Firmen wie Coca-Cola und McDonald´s den Zugang zu einer längst verloren geglaubten Werbezielgruppe: Teenagern und jungen Leuten, die sich nur mehr selten dem Werbeblock von TV-Sendern hingeben und von Printerzeugnissen nicht mehr viel halten. Was früher Take That oder die Backstreet Boys waren, sind heute für viele Jugendlichen die YouTuber: Treten sie irgendwo auf, ist ihnen die kreischende Fangemeinde sicher. (ds/sg)
W&V Online stellt vier der größten deutschen YouTube-Stars vor.
Koko von Kosmo lädt jeden Mittwoch neue Schminktipps hoch. Das sieht in etwa so aus:
Y-Titty. Die drei Jungs - Philipp Laude, Oguz Yilmaz und Matthias Roll - stammen aus Franken und haben noch zu Schulzeiten angefangen, Blödelvideos auf Youtube hochzuladen. Nach dem Abi haben sie sich ganz dem Projekt gewidmet, sind nach Köln gezogen und stellen nun zweimal pro Woche neue Videos ins Netz. Sie gehören zu den reichweitenstärksten Youtube-Stars, haben unter anderem mit McDonald´s zusammengearbeitet.
Herr Tutorial, der im echten Leben Sami Slimani heißt, berät zu allen möglichen Fragen. Neben großen Konzernen hat er unter anderem den virtuellen Modeshop JustFabulous als Partner, entwickelt dort gemeinsam seiner Schwester Lamiya Slimani die monatliche Schuh- und Taschenkollektion mit.
Daaruum heißt so, weil ihr Lieblingswort "darum" ist. Die 23-Jährige berät wie Koko von Kosmo zu Beauty-Themen, kommt aber mit 140.000 regelmäßigen Zuschauern auf eine noch größere Fangemeinde. Insgesamt sind ihre Videos seit Oktober 2010 mehr als 39 Millionen Mal aufgerufen worden.
Wie man ein Youtube-Star wird, zu 80 Millionen Views im Monat gelangt, welche deutschen Konzerne mit Youtubern arbeiten und wer die deutsche Youtuber-Szene anführt: W&V hat dem Thema eine eigene Titelgeschichte gewidmet ("Wenn Videostars zu Werbehelden werden", Heft Nr. 46/2012).