
Die beste Wahlwerbung im "Ländle": Ein Herz für die FDP
Der erste grüne Ministerpräsident, die FDP im freien Flug: Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg verändern das politische Gefüge. Und wie hat die Wahlwerbung abgeschnitten? Unsere Umfrage zeigt: Zumindest die Werber haben ein Herz für die FDP.
In Baden-Württemberg schrieben die Wähler am Sonntag politische Geschichte. Die Grünen feiern seitdem ihren historischen Höhenflug, während die CDU und vor allem die FDP eine herbe Wahlschlappe verdauen müssen. Erstmals wird in Stuttgart wohl ein grüner Ministerpräsident an die Spitze des Bundeslandes gewählt. "Grün-Rot feiert Mappschiedsparty", dichtet die "Süddeutsche Zeitung". Denn Stefan Mappus ist Geschichte, die Atomdebatte und das ungeliebte Projekt "Stuttgart 21" wurden dem CDU-Mann zum Verhängnis.
Die Wahlwerbung konnte das Debakel nicht mehr verhindern. Sie überzeugte auch die W&V-Leser nicht wirklich, die wir gebeten hatten, über die beste Wahlwerbung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz abzustimmen. Insgesamt wurden 541 Stimmen abgegeben.
Die CDU-Kampagne (Agentur: DGM bsd) landet in Baden-Württemberg auf dem dritten Platz, mit rund 6,9 Prozent der Stimmen. An der Spitze stehen auch hier, mit rund 10 Prozent der Stimmen, die Plakate der Grünen (AV Communication, Ludwigsburg). Die Werber haben auch ein Herz für die FDP, die im Stuttgarter Landtag die Hälfte ihrer Sitze verliert und gerade noch so den Einzug schaffte. Ihre Werbung (Agentur: Château Louis, Ludwigsburg) landet auf dem tröstlichen zweiten Platz, mit rund neun Prozent. Die SPD, die ebenfalls Stimmen verlor, aber zumindest mit den Grünen zusammen regieren kann, kommt mit ihrer Kampagne (Agentur: Dorten) im W&V-Ranking mit 6,3 Prozent auf Rang Vier.
In Rheinland-Pfalz muss sich SPD-Ministerpräsident Kurt Beck auf eine Koalition mit den Grünen einstellen. Bei der Wahlwerbung schnitt aber die CDU (Agentur: Matricks, Kaiserslautern) am besten ab, gefolgt von der SPD (Butter, Berlin), der FDP (Weigertpirouzwolf, Hamburg) und den Grünen. Die Werbung der Linken riss in der Umfrage dagegen niemanden vom Hocker. Auch die Wähler nicht: Die Partei schaffte es in keinen der beiden Landtage.