
Die WAZ-Gruppe baut um
Jede Menge Personalien bei der WAZ-Gruppe. So steigt zum Beispiel die Chefredakteurin von Der Westen in die Geschäftsleitungsebene auf.
Die Essener WAZ-Mediengruppe erweitert ihr oberstes Management-Gremium und strukturiert ihre Führungsspitze um. Katharina Borchert, Chefredakteurin des Portals Der Westen steigt ab 1. November in die Geschäftsleitung auf. Sie wird künftig den gesamten Bereich Online verantworten.
Der wichtigste Posten im neuen Personaltableau ist allerdings noch offen. Die WAZ will künftig ihre bedeutendsten Blätter in der Verantwortung eines Verlagsgeschäftsführers bündeln. Der Neue soll künftig die nordrhein-westfälischen Regionalzeitungen Westdeutscher Allgemeiner Zeitung, Westfälische Rundschau, Neue Ruhr / Neue Rhein-Zeitung und Westfalenpost komplett verantworten. Den Namen des neuen starke Manns fürs Kerngeschäft will die WAZ "aus Rücksicht auf die neue Führungskraft und ihren bisherigen Arbeitgeber" erst zu einem "späteren Zeitpunkt bekanntgeben".
Die WAZ-Gruppe schließt damit eine Lücke in ihrer Führungsmannschaft, die der Abgang von zwei Managern hinterlassen hatte. Bislang teilten sich in der Geschäftsleitung Chef-Logistiker Norbert Schmid und Vermarktungschef Gregor Stemmle die Verantwortung für die NRW-Blätter. Schmid wechselt im kommenden Jahr als Geschäftsführer zur "Leipziger Volkszeitung".
Stemmle hat unlängst im Krach sein Essener Büro geräumt. Ihm verpasst die WAZ-Gruppe in ihrer Pressemitteilung noch einen bemerkenswerten verbalen Nachtritt: "Pressemitteilungen, nach denen man annehmen könnte", Stemmle habe bei der WAZ "zu viel Kreativität oder gar zu viel Aktivität entwickelt, sind falsch", heißt es dort. Der 42-Jährige hatte vergangene Woche gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus" über "lange Entscheidungswege" beim Essener Zeitungsriesen und mangelnden "Platz für Kreativität" geklagt.
Ein Offizier des neuen NRW-Zeitungsbosses ist indes bereits ab 1. Januar an Bord. Jan Wachtel wechselt von Springers Bild-Gruppe nach Essen, um dort Verlagsleiter der "Westfalenpost" zu werden.
Für den scheidenden Norbert Schmid rückt Peter Lange ins oberste Führungsboard auf. Lange war bislang als Generaldirektor für die serbischen WAZ-Zeitungen zuständig. Ebenfalls ins Essener Management-Board befördert wird Martin Jaschke, Geschäftsführer der Zeitungsgruppe Thüringen.
Ein neues Ressort in der Geschäftsleitung erbt Markus Beermann. Er wird neuer Geschäftsführer der "Braunschweiger Zeitung". Beermann folgt in Braunschweig auf Peter Imberg, der ab 1. November neuer Osteuropa-Chef der "WAZ" wird. Imberg, der erst im April 2007 den Job bei der Braunschweiger Zeitung übernommen hat, übernimmt die Geschäftsführung der österreichischen K. u. K. Medien und Handels GmbH und Co. KG sowie der Ost-Holding GmbH. Eine Stufe höher steigt in Braunschweig Andreas Günther. Er rückt vom Anzeigenleiter zum Geschäftsführer auf. Die bisher von Beermann geleiteten Bereiche M & A und Unternehmensentwicklung gehen in der Geschäftsleitung an Ulrich Hölscher.
Weitere WAZ-Personalien: Srgjan Kerim scheidet zum 31. Oktober aus der Geschäftsführung der K. u. K. Wien aus. Er bleibt jedoch Geschäftsführer der Mediaprint Mazedonien und verantwortlich für die WAZ-Aktivitäten in Albanien und Mazedonien.
Neuer Co-Geschäftsführer der WAZ-Logistik wird Jens Zimmerningkat. Er kommt von der Schwaben-Post-Service GmbH, wo er zuletzt Geschäftsführer war.